Durchbruch in der Forschung Ebola-Impfstoff schützt Affen erfolgreich
08.09.2014, 07:39 UhrEs gibt Hoffnung im Kampf gegen Ebola: Das erste Mal überhaupt gelingt es Wissenschaftlern, einen Impfstoff positiv an Affen zu testen. Mit einer Auffrischungsimpfung kann sogar eine "dauerhafte" Immunisierung erreicht werden.
Im Kampf gegen Ebola haben Wissenschaftler an Affen erfolgreich einen Impfstoff getestet. Wie die Forscher in der Zeitschrift "Nature Medicine" berichteten, habe das Mittel auf Basis eines bei Schimpansen und Makaken vorkommenden Grippe-Virus den Primaten "kurzfristig einen vollkommenen Schutz und langfristig einen teilweisen" beschert. Affen, die nach kurzer Zeit eine Auffrischungsimpfung erhielten, wiesen demnach sogar eine "dauerhafte" Immunisierung auf.
Den Autoren der Studie zufolge ist es das erste Mal, dass es gelungen ist, einen dauerhaften Impfschutz gegen Ebola vorzuführen. Sollte der Impfstoff zugelassen werden, könnte er den Menschen in den betroffenen Ländern helfen, schrieben sie. Das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) in den USA hatte angekündigt, dass Anfang September mit der Erprobung von Impfstoffen an Menschen begonnen werde. Der Impfstoff auf Basis eines Schimpansen-Virus (ChAd3) wurde von einem Team unter Leitung von NIAID-Expertin Nancy Sullivan entwickelt.
US-Präsident Barack Obama kündigte unterdessen an, US-Soldaten als Ebola-Helfer in die betroffenen westafrikanischen Länder zu entsenden. Die US-Streitkräfte würden unter anderem mit Quarantäne-Einheiten und Ausrüstung helfen, sagte Obama dem Sender NBC in einem ausgestrahlten Interview.
Die Ebola-Epidemie hat mehrere Länder in Westafrika derzeit fest im Griff. Laut UN-Angaben gibt es bereits mehr als 2000 Todesfälle und rund 4000 weitere Infizierte. Besonders betroffen sind Liberia, Guinea und Sierra Leone. Die Opferzahl der aktuellen Ebola-Epidemie in Westafrika übersteigt inzwischen die Gesamtzahl der Opfer aller früheren Ausbrüche der Krankheit seit deren Entdeckung im Jahr 1976.
Quelle: ntv.de, hla/AFP