Die Besatzung der "Apollo 11" Edwin "Buzz" Aldrin
15.07.2009, 15:39 Uhr
"Ich bin der erste Mann, der auf dem Mond in seine Hose pinkelte."
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Als Edwin Eugene Aldrin 19 Minuten nach Neil Armstrong den Mond betrat, nahm er die letzten Leiterstufen mit einem Sprung - so, als habe er es gar nicht abwarten können. Neil Armstrong hingegen hatte sich zuvor vorsichtig herabgetastet. Bei der Erfüllung dieses Menschheitstraumes als die ewige Nummer zwei zu gelten, hat Aldrin nie verwunden. Auch zurück auf der Erde stand er stets in zweiter Reihe. Zufall oder nicht: Noch heute lässt er in seinem Internetauftritt die Reihenfolge des Ausstiegs bei der Mondlandung unerwähnt und nennt Armstrongs Namen erst nach seinem eigenen.
Ziellos zur Erde zurück
Die Enttäuschung wollte er sich nie anmerken lassen. Lapidar sagte er einmal: "Neil sollte der erste Mann sein, der auf dem Mond herumläuft, ich bin der erste Mann, der auf dem Mond in seine Hose pinkelte". Die weltweit gefeierte Heldentat der "Apollo 11"-Crew machte Aldrin nach und nach krank. Er bekam schwere Depressionen, wurde alkoholkrank, zwei Ehen scheiterten. Ihm hätten nach dem Flug zum Mond schlicht die Ziele gefehlt, schrieb er rückblickend in seinem 1973 erschienenen Buch "Rückkehr zur Erde."
Dabei wirkt Aldrin wie der Prototyp eines Astronauten. Wie "Apollo"-Kollege Collins schaffte er die Aufnahme in die militärische Kader-Schmiede "West-Point" und war Drittbester seines Jahrgang 1951. Im Korea-Krieg flog er 66 Kampfeinsätze und schoss zwei feindliche MiG-Kampfjets ab. Sein Fliegername war "Buzz", der zu seinem Rufnamen wurde. Mitte der 1950er war er drei Jahre im rheinland-pfälzischen Bitburg stationiert. 1963 folgte die Aufnahme ins NASA-Mond-Programm.
Andocken als Forschungsthema
Aldrin war der erste Astronaut mit Doktorwürde. Die hatte er sich mit seinen theoretischen Studien über das Andocken von Raumschiffen erarbeitet. Daher auch sein Spitzname "Dr. Rendezvous". 1966 beendete er mit dem Flug in "Gemini 12" das "Gemini"-Programm, das den "Apollo"-Missionen vorangegangen war. "Ohne seine Fähigkeiten hätte "Apollo" nicht erfolgreich beendet werden können", sagt die NASA.
Heute macht sich der Vater dreier Kinder stark für neue Raumfahrtprogramme und entwirft Ideen für die Erforschung des Sonnensystems. 2009 erschienen die Memoiren des mittlerweile 79- Jährigen. Dafür wirbt er mit dem Satz: "Die Menschheit hat schon immer zu den Sternen geschaut."
Quelle: ntv.de, dpa