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Zwischen Mars und Jupiter Einzigartiger Asteroid fotografiert

Himmelskörper Vesta: Mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und unregelmäßiger Form ist er eigentlich ein Asteroid.

Himmelskörper Vesta: Mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und unregelmäßiger Form ist er eigentlich ein Asteroid.

(Foto: dpa)

Eine mit deutscher Kameratechnik ausgestattete Nasa-Raumsonde liefert erstmals Bilder des Asteroiden Vesta. Der Himmelskörper auf dem sich Berge befinden, zweimal so hoch wie der Mount Everest, verändert das wissenschaftliche Verständnis des Sonnensystems.

Etwa ein Jahr war die Nasa-Raumsonde Dawn beim Asteroiden Vesta zu Gast. Kommende Woche verlässt sie ihn. Ihr Kamerasystem ermöglichte einen Blick auf Krater und Berge des Himmelskörpers - und das in Farbe.

Die Nasa-Raumsonde Dawn hat noch einen langen Weg vor sich - nächste Station ist der Zwergplanet Ceres.

Die Nasa-Raumsonde Dawn hat noch einen langen Weg vor sich - nächste Station ist der Zwergplanet Ceres.

(Foto: REUTERS)

Forscher haben eine dreidimensionale Farbkarte des Asteroiden Vesta erstellt. Auf der Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit Kratern, am Südpol erhebt sich der höchste Berg des Himmelskörpers - er ist mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest. Die Daten stammen von der Nasa-Raumsonde Dawn, die den Asteroiden am kommenden Mittwoch verlassen wird, um ihr nächstes Reiseziel, den Zwergplaneten Ceres, anzusteuern. Das teilte das Max-Planck-Institut (MPI) für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau mit, dessen Forscher die Kameratechnik an Bord maßgeblich entwickelt hatten.

Neue Erkenntnisse

"Bereits jetzt hat Dawn unser Verständnis des Sonnensystems verändert", erklärte Holger Sierks von der Dawn-Mission am MPI. "Die Daten, die wir bereits ausgewertet haben, zeigen, dass Vesta der einzige bekannte Vertreter einer neuen Klasse von Himmelskörpern ist."

Eigentlich sei Vesta mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und seiner unregelmäßigen Form ein Asteroid. Die Dawn-Sonde habe jedoch gezeigt, dass Vesta wie die Erde aus Kruste, Mantel und Kern aufgebaut sei. Vesta sei der kleinste bekannte Himmelskörper mit diesem Schichtaufbau. Daher sehen die Forscher ihn nun auch als Vorplaneten, der vor 4,5 Milliarden Jahren in seiner Entwicklung steckengeblieben sei.

Vor fünf Jahren gestartet

Vesta umkreist die Sonne im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Entdeckt wurde er als heller Punkt im Jahr 1807 von dem Bremer Astronomen Heinrich Olbers.

Die Mission Dawn war vor etwa fünf Jahren in Richtung Vesta gestartet und vor gut einem Jahr in eine Umlaufbahn des Asteroiden geschwenkt. Das zweite Reiseziel, der Zwergplanet Ceres, soll 2015 erreicht werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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