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Lebendtransplantation geglückt Eltern spenden Lungenteile

Zwölf Jahre ist Marius alt. Fünf Monate nach der Transplantation kann der Junge ein halbwegs normales Leben führen.

Zwölf Jahre ist Marius alt. Fünf Monate nach der Transplantation kann der Junge ein halbwegs normales Leben führen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Kind leidet an Mukoviszidose, seine Lungen sind verklebt, eine Transplantation wird unausweichlich. Doch woher sollen die Spenderlungen kommen? Mutter und Vater erklären sich bereit, jeweils einen Lungenteil abzugeben. Es ist die erste Lungen-Lebendtransplantation in Deutschland.

In Hannover hat ein Elternpaar aus dem Sauerland seinem kranken Sohn Lungenteile gespendet und ihm damit das Leben gerettet. "Die Entscheidung war für uns sofort klar", berichtet die Mutter des heute zwölfjährigen Marius in der Medizinischen Hochschule (MHH) Hannover. Dort war die mehrstündige Operation im April vorgenommen worden, 15 Chirurgen waren beteiligt.

Es handelt sich laut MHH um die deutschlandweit erste Lungen-Lebendtransplantation von zwei Spendern. Der Junge leidet an Mukoviszidose, einer Stoffwechselkrankheit, bei der zähe Körperflüssigkeiten die Organe verkleben.

Jeweils einer von fünf Lungenlappen

Die Transplantation war laut MHH notwendig, weil nicht ausreichend Spenderlungen von Toten zur Verfügung stehen. "Bei Mukoviszidose muss immer beidseitig transplantiert werden", erklärte Gregor Warnecke, der den MHH-Transplantationsbereich für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie leitet. Einem gesunden Menschen werde nur einer von fünf Lungenlappen entnommen, um ihn nicht zu sehr zu beeinträchtigen. Daher müssten für einen Empfänger stets zwei Spender mit passenden Blutgruppen gefunden werden.

Außerhalb Deutschlands werden häufiger Lungen von lebenden Spendern transplantiert, insbesondere in Japan und Südkorea. Aufgrund der religiösen Kultur ist es dort unüblich, nach dem Tod Organe zur Verfügung zu stellen.

Quelle: ntv.de, dpa

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