Japaner installiert Labor "Kibo" Endeavour angedockt
13.03.2008, 07:32 UhrRendezvous im All: Nach zweitägigem Flug hat die US-Raumfähre "Endeavour" die Internationale Raumstation ISS erreicht. Der Orbiter dockte um 4.49 Uhr MEZ am frühen Donnerstagmorgen mit sieben Astronauten an Bord an, eine knappe halbe Stunde später als ursprünglich geplant. Ziel der 16-tägigen Mission ist es, Teile des japanischen Labors "Kibo" sowie eine in Kanada gebaute "Roboterhand" zur Raumstation zu bringen.
Kurz vor dem Ankoppeln war die Raumfähre wie stets eine Rolle rückwärts geflogen. Während des Manövers schoss die ISS-Crew Hunderte Fotos vom Hitzeschild und anderen kritischen Stellen, um Hinweise auf mögliche Beschädigungen beim Start des Shuttles zu finden.
Arbeitseinsatz im All
Nach der traditionellen Begrüßung an Bord der ISS haben die Astronauten kaum Zeit zum Ausruhen. Keine 24 Stunden nach dem Andocken steht bereits der erste Außenbordeinsatz auf dem Programm, bei dem ein erster Teil des "Kibo"-Labors installiert werden soll. Insgesamt fünf Einsätze im All geplant, die je sechs Stunden dauern sollen. Die Rückkehr der "Endeavour" ist für den 26. März vorgesehen.
Im Weltraumlabor "Kibo" sollen in den kommenden Jahren rund 100 Experimente vorgenommen werden, etwa zur Entwicklung von Medikamenten wie hochwertiger Proteinkristalle zur Heilung von Allergien. Zudem wollen die Japaner in dem Labor Halbleiter und andere neue Materialien unter Nutzung der Schwerelosigkeit entwickeln.
Japaner installieren „Kibo“
In der "Endeavour" fliegt der japanische Astronaut Takao Doi mit, um die gelieferten Komponenten für "Kibo" auf der ISS unterzubringen. Im Mai wird ein weiterer japanischer Astronaut nachkommen, um "Kibo" zusammenzubauen. Ein weiterer Kollege soll im Dezember kommen, der dann drei bis vier Monate in dem Modul arbeiten soll.
Erst vor rund einem Monat hatte die Raumfähre "Atlantis" das europäische Weltraumlabor "Columbus" zur ISS gebracht. Mit an Bord war auch der deutsche Astronaut Hans Schlegel.
Quelle: ntv.de