Japanisches Labor für die ISS "Endeavour" gestartet
11.03.2008, 19:00 UhrSpektakulärer Nachtstart in Cape Canaveral: Pünktlich um 2.28 Ortszeit ist die US-Weltraumfähre "Endeavour" am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) mit sieben Astronauten an Bord zur Internationalen Weltraumstation ISS abgehoben. Viele Schaulustige erlebten das Spektakel mit, als sich der Shuttle mit seinen riesigen Treibstofftanks in der Dunkelheit vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) auf den Weg ins All machte. "Das ist ein großartiger Start", kommentierte der Manager der US-Weltraumbehörde NASA, Bill Gerstenmaier. Nachtstarts sind selten und gelten unter Raumfahrt-Fans als besondere Attraktion.
Ziel der 16-tägigen Mission ist es, Teile des japanischen Labors "Kibo" sowie eine in Kanada gebaute "Roboterhand" zur ISS zu bringen. Für die sechs US-Astronauten und ihren japanischen Kollegen sind insgesamt fünf Außeneinsätze geplant, die jeweils sechs Stunden dauern sollen. Die Rückkehr der "Endeavour" ist für den 26. März vorgesehen.
Im Weltraumlabor "Kibo" sollen in den kommenden Jahren rund 100 Experimente vorgenommen werden, etwa zur Entwicklung von Medikamenten wie hochwertiger Proteinkristalle zur Heilung von Allergien. Zudem wollen die Japaner in dem Labor Halbleiter und andere neue Materialien unter Nutzung der Schwerelosigkeit entwickeln.
In der "Endeavour" fliegt der japanische Astronaut Takao Doi (53) mit, um die gelieferten Komponenten für "Kibo" auf der ISS unterzubringen. Im Mai wird ein weiterer japanischer Astronaut nachkommen, um "Kibo" zusammenzubauen. Ein weiterer Kollege soll im Dezember kommen, der dann drei bis vier Monate in dem Modul arbeiten soll.
Selten zuvor gab es einen solchen Verkehr zur Raumstation ISS rund 400 Kilometer über der Erde: Erst am Sonntag startete der europäische "Weltraumfrachter" ATV. Vor einem Monat wurde dort, unter anderem mit Hilfe des deutschen Astronauten Hans Schlegel, das europäische Weltraumlabor "Columbus" montiert.
Quelle: ntv.de