Heftiger Meteoritenbeschuss Erde wurde nicht steril
20.05.2009, 19:00 UhrDas Leben auf der Erde könnte schon vor mehr als vier Milliarden Jahren entstanden und seitdem nicht mehr verschwunden sein. Bisher seien die ältesten Spuren von Leben 3,83 Milliarden Jahre alt, schreiben Oleg Abramov und Stephen Mojzsis vom Geologie-Zentrum der Universität des US-Bundesstaates Colorado im Fachblatt "Nature". Davor habe die Erde über hundert Millionen Jahre lang unter einem intensiven Meteoritenbeschuss gestanden, der möglicherweise Ozeane verdampfen ließ und zum Schmelzen der Erdkruste führte. Doch mit einem Computermodell glauben die Forscher nun nachweisen zu können, dass mikrobielles Leben - falls es dies gab - diese chaotische Phase der Erdgeschichte überstanden haben könnte.
"Der Großteil der Erdkruste ist nicht geschmolzen und wurde nicht bedeutend verändert", schreiben die Wissenschaftler zu den Folgen des Dauerbeschusses aus dem Weltall. "Und nur bei zehn Prozent gab es eine Temperaturerhöhung auf mehr als 500 Grad Celsius." Selbst wenn alle über Millionen Jahre eingeschlagenen Meteoriten auf einmal die Erde getroffen hätten, wäre der Planet den Wissenschaftlern zufolge nicht gänzlich "steril" für Leben geworden. Die Forscher nehmen dabei an, das Leben bis in Tiefen von 4.000 Metern unter der Oberfläche möglich ist.
Zudem habe es durch den Meteoritenbeschuss "eine bedeutende Erhöhung des Lebensraums" für bestimmte mikrobielle Organismen gegeben, die teils Temperaturen bis zu 110 Grad Celsius überstehen könnten - während andere natürlich aber getötet worden wären. Die Studie mache "einen vorzeitigen Ursprung des Lebens, hunderte Millionen Jahre früher" möglich, kommentierte die NASA-Astrobiologin Lynn Rothschild vom Ames Research Center in "Nature" den Artikel. Sie "eröffnet auch die Möglichkeit, dass das Leben ein einziges Mal auf der Erde entstand und dass der Planet seitdem kontinuierlich bewohnt ist."
Quelle: ntv.de, AFP