IPCC legt Report vor Extremwetter werden häufiger
28.03.2012, 17:14 Uhr
Im Norden führen Naturkatastrophen zu wirtschaftlichen Schäden, im Süden sterben Menschen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Dürren in vielen Teilen der Welt extremer, sagt der Weltklimarat voraus, Starkregenniederschläge werden häufiger. Wir wissen genug, "um gute Entscheidungen über das Risikomanagement von klimaabhängigen Katastrophen zu treffen", sagt IPCC-Experte Field. "Manchmal nutzen wir das Wissen, aber sehr oft nicht."
Wegen zunehmender Dürren und Extremniederschlägen ruft der Weltklimarat zur besseren Anpassung an die immer heftigeren Wetterkatastrophen auf. Extreme Temperaturen und Hitzewellen hätten seit 1950 zugenommen, und ihre Zahl werde weiter steigen, heißt es im 592-seitigen Report des Weltklimarates IPCC.
"Die Hauptnachricht des Reports ist, dass wir genug wissen, um gute Entscheidungen über das Risikomanagement von klimaabhängigen Katastrophen zu treffen", sagte der Co-Leiter der IPCC-Arbeitsgruppe II, Chris Field. "Manchmal nutzen wir das Wissen, aber sehr oft nicht." Künftig müsse sowohl das Wissen erweitert als auch bessere Entscheidungen getroffen werden, selbst wenn es noch Unsicherheiten gebe.
Längere Dürren, häufigere Starkniederschläge
Mit hoher Wahrscheinlichkeit (66-100 Prozent) erwartet der Weltklimarat längere und extremere Dürren in vielen Teilen der Welt, unter anderem in Südeuropa, im Mittelmeerraum, in Teilen Amerikas und im südlichen Afrika. Das könne auch in Mittel- und Nordeuropa geschehen, allerdings seien die Vorhersagen dafür nicht ganz so sicher. Hitzewellen werden in den meisten Landregionen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit häufiger, länger und extremer.
Zudem werde die Zahl der Starkniederschläge im 21. Jahrhundert mit einer Wahrscheinlichkeit von 66 bis 100 Prozent zunehmen. In Ostafrika würden sie sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 bis 100 Prozent steigen.
Schäden im Norden, Tote im Süden
Mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit würden Naturkatastrophen in den Industrieländern zu mehr wirtschaftlichen Schäden führen, während in den armen Ländern die Zahl der Toten dadurch steigen werde. Von 1970 bis 2008 hätten die Entwicklungsländer mehr als 95 Prozent der weltweiten Todesfälle durch Naturkatastrophen verzeichnet, schreibt der IPCC.
220 Autoren aus 62 Ländern haben an dem Bericht mit dem Titel "SREX" mitgearbeitet und mehr als 18.000 Kommentare von Experten aufgenommen. Der Weltklimarat hatte eine 19-seitige Kurzfassung des Reports für Politiker bereits im vergangenen November veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, dpa