Viele Eltern fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mit ihrem Sprössling über Sex zu reden. Wenn man einer neuen Studie aus den USA Glauben schenkt, könnte sich die Antwort auf dem Facebook-Profil ihres Kindes finden.

Die Forscher kommen zu dem Schluss: Wenn Jugendliche auf  Facebook oder anderen sozialen Netzwerken sexuelle Anspielungen machen, ist es häufig tatsächlich damit verbunden, dass sie für Geschlechtsverkehr bereit sind. Die Studie wurde geleitet von Dr. Megan Moreno von der Universität Wisconsin und von Dimitri Christakis vom "Children's Research Institute" in Seattle.

Bei einer vorangegangenen Untersuchung aus dem Jahr 2009 stellte das Team um Dr. Moreno fest, dass rund ein Viertel aller MySpace-Profile Anspielungen auf sexuelle Handlungen enthält. Als Gründe dafür, dass die Jugendlichen  solche Kommentare öffentlich zur Schau stellen, vermuteten sie drei Möglichkeiten. Entweder sie sprachen aus Erfahrung, sie planten sexuelle Handlungen, oder es war einfach nur jugendliche Selbstdarstellung.

Abgleich von Profil und Fragebogen

In der aktuellen Studie untersuchten die Forscher diese Gründe genauer. Sie verglichen öffentliche Facebook-Profile mit Fragebögen, die die entsprechenden Personen im Rahmen einer Umfrage ausgefüllt hatten. In der Umfrage ging es um sexuelle Erfahrungen, sexuelles Verhalten und – für diejenigen, die noch nicht sexuell aktiv waren – sexuelle Wünsche und Absichten.

Dabei stellten die Autoren der Studie fest, dass es einen eindeutigen Zusammenhang gibt zwischen der Äußerung von sexuellen Anspielungen und dem Wunsch, tatsächlich den ersten Geschlechtsverkehr zu haben.

"Eltern und Ärzte suchen oft nach Hinweisen dafür, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mit einem Teenager über Sex zu reden", sagt Dr. Moreno. "Unser Studie zeigt: Wenn auf dem Profil des Jugendlichen sexuelle Bemerkungen zu finden sind, ist es höchste Zeit für ein solches Gespräch."