Arten verwechselt Falsche Forelle gerettet
17.09.2007, 14:42 UhrZur Ehrenrettung US-amerikanischer Umweltschützer muss angemerkt werden, dass die Grünrücken-Forelle anderen Forellen im US-Bundesstaat Colorado sehr ähnlich sieht. Nur so ist das Missgeschick zu erklären, das eine Gruppe von Genetikern um Jessica Metcalf von der Universität von Colorado in Boulder nun aufgedeckt hat. Demnach sind statt der vom Aussterben bedrohten Unterart (Oncorhynchus clarki stomias) über viele Jahre hinweg andere, wenngleich sehr ähnliche Fische gezüchtet und ausgewildert worden. Das berichten Metcalf und ihre Kolleginnen im Journal "Molecular Ecology".
Die Genetiker hatten gezeigt, dass es sich bei fünf der vermeintlich neun verbliebenen Populationen der Fische in Wahrheit um Colorado-River-Forellen handelt - eine eng verwandte Unterart. Auch von diesen Tieren wurden Eier und Spermien für die Zucht der Fische gewonnen - um den Nachwuchs später in dem Fluss auszusetzen. Daher gehe es der bedrohten Unterart nun nicht besser als in den 1970er Jahren, erklären die Forscher. Die Tiere leben nur noch entlang eines etwa 18 Kilometer langen Flussabschnittes.
Die Grünrücken-Forelle galt 1937 bereits als ausgestorben - Minenabwässer, die Ausbeutung durch den Menschen und die Konkurrenz anderer Forellen hatten ihr zugesetzt. In den 1950er Jahren wurden in anderen Flüssen aber noch einige kleine Bestände gefunden und zur Zucht verwendet - einige davon allerdings fälschlich, wie nun festgestellt wurde. Damit habe das Amt für Wildtiere sein Ziel, 20 sich selbst erhaltende Populationen zu schaffen, doch noch nicht erreicht, erklären die Biologen. Im Gegenteil: Die Unterart sei stärker vom Aussterben bedroht als je zuvor. "Das ist eine unglaublich ernüchternde Geschichte und keinesfalls etwas, was wir herausfinden wollten", erklären die Forscher. Im Bundesstaat Colorado haben sich vier Unterarten der Forellen entwickelt.
Quelle: ntv.de