Statistik für 2009 Fast 2200 Behandlungsfehler
23.06.2010, 16:35 Uhr
OP am Hüftgelenk. Nicht immer läuft alles so wie es soll.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Bei den deutschen Ärztekammern sind im vergangenen Jahr fast 11.000 Beschwerden wegen möglicher Behandlungsfehler eingegangen. Damit lag die Zahl in etwa auf demselben Niveau wie 2008, wie die Bundesärztekammer in Berlin mitteilt. Von den exakt 10.972 Anträgen auf Überprüfung bearbeiteten die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Kammern 7424 weiter, in 2184 Fällen stellten die Experten tatsächlich einen Behandlungs- oder Risikoaufklärungsfehler fest. In 1771 Fällen führte der Fehler zu Gesundheitsschäden, die einen Entschädigungsanspruch begründeten.
Die häufigsten Behandlungen, bei denen Patienten einen Behandlungsfehler vermuteten, erfolgten wegen Hüft- und Kniegelenksarthrosen sowie Frakturen von Unterarm, Unterschenkel und Sprunggelenk. Dies war schon in den Vorjahren so. Die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammer dienen bei Arzthaftungsstreits als eine unabhängige, außergerichtliche Anlaufstelle für Patienten. Sie bewerten nach Angaben der Bundesärztekammer insgesamt etwa ein Viertel aller mutmaßlichen Arzthaftungsfälle hierzulande. Ihre Urteile und Vorschläge zur Streitbeilegung werden demnach in 90 Prozent der Fälle von den Betroffenen akzeptiert. Den Patienten steht es aber frei, weitere rechtliche Schritte einzuleiten.
Quelle: ntv.de, dpa