Das ist bitter Fisch des Jahres gekürt
29.10.2007, 12:59 UhrDer Bitterling ist der Fisch des Jahres 2008. Das hat der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) in Offenbach bekannt gegeben. Mit dem Bitterling fiel die Wahl auf eine vom Aussterben bedrohte Kleinfischart. Zugleich wollte die Jury auch auf die Gefährdung des Ökosystems Wasser hinweisen. Tiere, Pflanzen und ihr Lebensraum dürften nicht isoliert voneinander betrachtet werden.
Der Bitterling (Rhodeus sericeus amarus) wird nur sechs bis neun Zentimeter groß und ist damit der kleinste Vertreter der Karpfenfische. Seinen Namen trägt er, weil er bitter schmeckt. Der kleine Fisch ernährt sich hauptsächlich von Pflanzen. Er lebt in Weihern und Tümpeln oder langsam fließenden Gewässern. In Mittel- und Osteuropa ist der Kleinfisch fast überall zu finden, in Deutschland jedoch eher selten. An der Wahl beteiligten sich auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST).
Die außergewöhnliche Fortpflanzung des Bitterlings hat dazu geführt, dass er auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere gelandet ist. Der Kleinfisch ist dabei auf Fluss- oder Teichmuscheln angewiesen, die durch Verschmutzungen und Baggerarbeiten immer seltener werden. Zur Laichzeit legt das Bitterling-Weibchen seine Eier in die Kiemen einer Muschel, wo sie von den Spermien des Männchens befruchtet werden. Die befruchteten Eier und die daraus schlüpfenden Jungfische sind durch die Muschel vor Fraßfeinden geschützt. Daher genügt eigentlich auch eine geringe Zahl an Eiern, um den Bestand des Bitterlings zu sichern.
Die Muschel hat ebenfalls einen Vorteil von dieser Fortpflanzung: Ihre schwimmunfähigen Larven heften sich an die Fische, die die Muschel verlassen und gelangen so an Orte, an die sie sonst nicht kämen.
Quelle: ntv.de