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Warnrufe verschiedener Beutetiere Fledermäuse unterscheiden

Eine Große Mausohr-Fledermaus.

Eine Große Mausohr-Fledermaus.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Fledermäuse können zwischen den Warnrufen giftiger und ungiftiger Beutetiere unterscheiden. Für diese Untersuchung trainierte Jesse Barber von der Wake Forest Universität in Winston-Salem (USA) junge, noch unerfahrene Rotfledermäuse (Lasiurus borealis) und amerikanische Mausohr-Fledermäuse (Myotis lucifugus) mit zwei Arten der schlecht schmeckenden Tigermotte.

Schon nach fünf Nächten hatten die Tiere gelernt, die Warngeräusche der Insekten mit ihrem schlechten Geschmack zu verbinden. Daraufhin brachen sie ihre Fangflüge vor dem Kontakt ab, berichtet der Forscher im „Journal of Experimental Biology“. Anschließend bot Barber den Tieren eine Beute, die zwar nicht schlecht schmeckte, aber die Klickgeräusche der Tigermotte imitierte.

Die meisten Fledermäuse flogen deutlich näher an die mögliche Beute heran als in der vorigen Nacht, brachen aber den Angriff wieder im letzten Moment ab, fand der Forscher mittels Hochgeschwindigkeits-Videoaufnahmen heraus. Die Tiere empfanden die Klicks also immer noch als Warnung, hatten aber gleichzeitig einen Unterschied festgestellt, den es näher zu untersuchen galt.

Einige der Fledermäuse ignorierten nach kurzer Zeit die falsche Warnung und fraßen die Imitatoren. Die Fledermäuse können also einerseits die verschiedenen Klickgeräusche der Tigermotten als gemeinsam gültige, allgemeine Warnung verstehen, andererseits aber die leichten Unterschiede der sie imitierenden Arten erkennen – und die Täuschung aufdecken.

Quelle: ntv.de, dpa

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