Neue Färbetechnik entwickelt Forscher beobachten bunte Zellen
27.03.2011, 19:05 UhrWissenschaftler vom UKE in Hamburg haben Zellen zum Leuchten gebracht, um sie besser analysieren zu können. Die neue Färbetechnik soll bei der Erforschung der Metastasenbildung von Tumoren helfen.

Ein undatiertes Foto, aufgenommen mit einem Fluoreszenz-Mikroskop, zeigt RGB-markierte HEK293T-Zellen in der Kulturschale.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zellen leuchten in allen Farben: Hamburger Wissenschaftler haben eine neue Färbetechnik entwickelt, um biologische Zellen besser beobachten zu können. Die Methode soll Forschern dabei helfen, das Wachstum von Krebs oder die Wirkung von Zelltherapien zu verstehen. Das Team um Boris Fehse und Kristoffer Weber vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) veröffentlicht das Verfahren im Fachjournal "Nature Medicine". Sie wendeten es laut Fehse unter anderem bei leberkranken Mäusen an, die gesunde Leberzellen zur Behandlung erhalten hatten. "Nun konnten wir besser sehen, wie sich das Lebergewebe entwickelt hat, und wo sich die neuen Zellen ins Gewebe integriert haben."
Das Anfärben von Zellen ist nicht neu. Im Jahr 2008 wurde der Nobelpreis für Chemie dafür verliehen, dass Wissenschaftler das leuchtend grüne Protein einer Qualle zu einem Werkzeug der Forschung gemacht haben. "Inzwischen gibt es auch Proteine, die blaue oder rote Farben machen", sagt Fehse aus der Klinik für Stammzelltransplantation am UKE. "Durch Mischen dieser drei Grundfarben in unterschiedlichen Intensitäten können wir das gesamte Farbspektrum des Regenbogens erzeugen und Zellen mit den verschiedensten Farben markieren."
Gene in den drei Grundfarben
Dafür würden Gene für alle drei Grundfarben in die Zellen eingeschleust, die Zellen produzieren dann entsprechende farbige Proteine. Das Leuchten lässt sich in einem Fluoreszenzmikroskop sichtbar machen.
Angewendet werden könnte das Verfahren laut Fehse beispielsweise bei der Forschung zu Metastasenbildung von Tumoren. "Man kann dann sehr viel leichter sehen, ob die Metastasen aus nur einem oder mehreren Zelltypen bestehen." Die Methode wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 841 "Leberentzündung" der Deutschen Forschungsgemeinschaft entwickelt.
Quelle: ntv.de, dpa