Eisfach als letzte Rettung Forscher frieren Korallen ein
18.08.2010, 14:02 UhrBestimmte Korallenarten sind vom Aussterben bedroht. Um die Artenvielfalt vor Hawaii zu erhalten, frieren Wissenschaftler nun Zellen der Tiere ein. Diese können nach Jahren oder gar Jahrhunderten theoretisch wieder aufgetaut werden.

Auch wenn sie aussehen wie Pflanzen: Korallen sind Nesseltiere.
(Foto: REUTERS)
Um die große Vielfalt der Korallen vor Hawaii zu erhalten, haben US-Wissenschaftler eine Zellbank dieser Meeresorganismen angelegt. Dadurch solle das Aussterben bestimmter Korallenarten verhindert werden, teilte die Forscherin Mary Hagedorn vom Smithsonian Institut in Washington mit.
"Die Zellen der eingefrorenen Korallen sind lebensfähig", hob sie hervor. "Man kann das Material in 50 oder theoretisch 1000 Jahren auftauen und so wieder eine Art erschaffen oder eine Population entwickeln." Die Forscher, die mit dem Meereskunde-Institut der Universität Hawaii zusammenarbeiten, hätten bereits Spermaproben von Korallen aufgetaut, um sie zur Befruchtung von Korallen-Eiern und zur Züchtung von Larven zu verwenden.
Korallen sehen zwar aus wie Pflanzen, sind aber Nesseltiere. Viele Korallen gelten aufgrund von Umweltverschmutzung und Klimawandel in unterschiedlichen Regionen der Welt als vom Aussterben bedroht. Die Forscher froren jetzt erste Zellen der Pilzkoralle (Fungia scutaria) und der Koralle Montipora capitata ein.
Quelle: ntv.de, AFP