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Mit Hilfe von Proteinen Forscher lassen Eizellen reifen

Nicht nur kranken, sondern auch älteren Frauen sollen die künstlich gereiften Eizellen helfen, schwanger zu werden und gesunde Kinder zu gebären. Aus diesem Grund experimentieren Wissenschaftler erfolgreich mit Eizellen von Mäusen.

Die mikroskopische Aufnahme zeigt eine menschliche Eizelle, die von Spermien umgeben ist.

Die mikroskopische Aufnahme zeigt eine menschliche Eizelle, die von Spermien umgeben ist.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Forscher haben gezielt mehr menschliche Eizellen heranreifen lassen und hoffen, damit eines Tages Frauen besser zu Nachwuchs verhelfen zu können. In vorausgegangenen Versuchen mit Mäusen ging aus den so geschaffenen Eizellen bereits gesunder, fruchtbarer Nachwuchs hervor. Das berichtet eine Gruppe um Aaron Hsueh von der Stanford University School of Medicine in Stanford (US-Staat Kalifornien). Ihr Bericht ist in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften veröffentlicht ("PNAS").

In den fruchtbaren Jahren reift bei Frauen etwa einmal im Monat eine Eizelle heran. Sie ist von mehreren anderen spezialisierten Zellen umgeben, die den Eifollikel (das Eibläschen) bilden. Der Vorrat an Eizellen ist aber weit größer als vom Organismus natürlicherweise abgerufen wird. Daher stammt die Idee, mehr Eizellen künstlich reifen zu lassen. Das könnte kranken oder älteren Frauen helfen, Kinder zu bekommen. Das Team um Hsueh experimentierte dafür zunächst mit Mäusen. Wie der Mensch haben die Tiere um die Eizellen mehrere andere Zellen, die eines Tages den Follikel bilden werden.

20 gesunde Mäuse

Mäuse sind auch beliebte Haustiere.

Mäuse sind auch beliebte Haustiere.

(Foto: siepmannH, pixelio)

Das Team sorgte dafür, dass die Follikelzellen schon bei neugeborenen Mäusen aktiv wurden, "weckten" sie also vorzeitig aus ihrem noch jugendlichen Schlaf. Dafür wurde die Aktivität der Proteine PTEN und PIK3 verändert, die sich bereits in vorherigen Untersuchungen als Steuerelemente für Follikelzellen erwiesen hatten. Tatsächlich gingen aus den so erzeugten Follikeln auch Eizellen hervor, die sich befruchten ließen und zu 20 gesunden Mäusen heranwuchsen. Diese wiederum erwiesen sich ihrerseits als fruchtbar.

Das Team experimentierte auch mit Eierstockgewebe von Krebspatientinnen. Auch dabei zeigte das Verfahren Erfolg. Die so entstandenen menschlichen Eizellen wurden aus ethischen Gründen aber nicht befruchtet. Dennoch zeige die Untersuchung, dass man auf diese Weise die Zahl der zur Verfügung stehenden Eizellen erhöhen könne.

Quelle: ntv.de, dpa

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