Mensch auf einer Stufe mit Schweinen Franzosen erfinden Nahrungskette neu
04.12.2013, 20:33 Uhr
Auf einer Stufe in der Nahrungskette.
(Foto: picture alliance / dpa)
Kennen Sie das trophische Niveau des Menschen? Es liegt bei 2,2. Einen ähnlichen Wert haben auch Anchovis und Schweine. Mit dieser Erkenntnis stellen französische Forscher die Nahrungskette auf den Kopf, an dessen Spitze bislang der Mensch stand.
Der Mensch steht in der Nahrungskette keineswegs wie meist angenommen an der Spitze, sondern auf ein er Stufe mit Anchovis und Schweinen - das behaupten jedenfalls französische Wissenschaftler. Die Forscher ermittelten für eine Studie erstmals das sogenannte trophische Niveau des Menschen. Dieser Wert zeigt den Platz an, auf dem ein Lebewesen in der Nahrungskette steht.
Pflanzen befinden sich auf der ersten Ebene, Pflanzenfresser auf der zweiten und Fleischfresser auf den weiteren Ebenen. Das trophische Niveau bildet somit die Zahl der "Zwischenstationen" in der Nahrungskette zwischen Pflanzen und einem bestimmten Fleischfresser ab, wie die Forscher schreiben.
Zur Berechnung des trophischen Niveaus des Menschen werteten die Wissenschaftler dreier französischer Forschungseinrichtungen Statistiken der Welternährungsorganisation (FAO) für die Ernährung des Menschen zwischen 1961 und 2009 aus. Sie kamen auf ein Trophieniveau von 2,2. Einen ähnlichen Wert haben auch Anchovis und Schweine. Ein Raubtier wie der Eisbär kommt dagegen auf einen Wert von 5,5.
Zwischen den Bewohnern einzelner Länder gibt es große Unterschiede bei diesem Trophieniveau. Burundi hat mit 2,04 den niedrigsten Wert, dort machen pflanzliche Produkte geschätzte 97 Prozent der Ernährung aus. Den höchsten Wert - 2,54 - ermittelten die Forscher für Island. Das bedeutet, das Fleisch und Fisch dort mehr als 50 Prozent der menschlichen Ernährung ausmachen. Binnen 50 Jahren wuchs das Trophieniveau des Menschen um drei Prozent an. Veröffentlicht wurde die Studie in der US-Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS).
Quelle: ntv.de, ppo/dpa