Hintergrund Fundament und Pfeiler
22.11.2007, 11:35 UhrDie Klimakonferenz von Bali fußt auf einem breiten Fundament wissenschaftlicher Daten und politischer Vereinbarungen:
Weltklimarat (IPCC): Angesichts der Erderwärmung gründeten die Vereinten Nationen im Jahr 1988 den Weltklimarat. Er forscht nicht selbst, sondern sammelt Studien zum Klimawandel, wertet sie aus und stellt sie verständlich dar. Mit seinem Report in diesem Jahr zeigte er die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel so deutlich wie nie zuvor. Der Klimarat soll zudem erforschen, welche Folgen die Erderwärmung hat und Vermeidungs- und Anpassungsstrategien benennen.
Die Abkürzung IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change oder Zwischenstaatlichen Ausschuss zum Klimawandel.
Klimarahmenkonvention von Rio de Janeiro (UNFCCC): In der Konvention wurde 1992 vereinbart, den Ausstoß der Treibhausgase so zu begrenzen, dass "sich die Ökosysteme auf natürliche Weise den Klimaänderungen anpassen können" und "die Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird". Nach Meinung vieler Forscher kann dieses Ziel erreicht werden, wenn die globale Temperatur nicht stärker als zwei Grad Celsius über den Wert vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert steigt. Die Rio-Konvention haben 189 Staaten ratifiziert, darunter auch die USA. Sie ist die Grundlage für das Kyoto-Protokoll.
Die Abkürzung UNFCCC steht für United Nations Framework Convention on Climate Change oder Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen.
Protokoll von Kyoto: Die Vereinbarung vom Dezember 1997 gilt als erster konkreter Schritt, um die Ziele der Rio-Konvention umzusetzen. Die Industriestaaten hatten sich im japanischen Kyoto verpflichtet, den Ausstoß der wichtigsten Treibhausgase bis 2012 um mindestens 5 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Die Entwicklungsländer erhielten damals noch keine Auflagen. Inzwischen haben knapp 180 Staaten Kyoto ratifiziert - nicht jedoch die USA.
Klimakonferenz von Bali: Das Kyoto-Protokoll war nur ein erster Schritt zum internationalen Klimaschutz und von vorneherein bis 2012 begrenzt. Wie es vom Jahr 2013 an weitergehen soll, wollen die Staaten auf der zwölftägigen Konferenz auf Bali vom 3. bis 14. Dezember diskutieren. Ein konkretes Vertragswerk ist noch nicht zu erwarten. Die Konferenz soll nach Hoffnung vieler Politiker jedoch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Verhandlungen über einen Kyoto-Nachfolger bis 2009 erfolgreich abgeschlossen sein werden.
Quelle: ntv.de