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Nebenwirkungen von Blutgerinnern Gentest hilft gegen Überdosierung

Mit einem einfachen Gentest können Ärzte in Zukunft gleich die richtige Dosierung von Blutgerinnungsmitteln vornehmen. So ist das Risiko von Thrombosen oder inneren Blutungen wesentlich geringer als bisher.

Ein Gentest im Labor.

Ein Gentest im Labor.

Ein einfacher Gentest kann einer neuen Studie aus den USA zufolge das Risiko von Thrombosen oder inneren Blutungen bei Herzkranken deutlich verringern. Der Test ermögliche es den Ärzten, von Beginn der Behandlung an die richtige Dosis des Blutgerinnungsmittels Warfarin zu ermitteln und damit das bislang beträchtliche Risiko von Über- oder Unterdosierungen zu verringern, heißt es in der Studie des US-Pharmakonzerns Medco und der Mayo-Klinik, die auf der Tagung der US-Kardiologenvereinigung ACC in Atlanta vorgestellt wurde.

Im Zentrum des Interesses stehen die Gene CYP2C2 und VKORCI; individuelle Variationen dieser Gene haben der Studie zufolge erhebliche Auswirkung auf die Wirksamkeit von Warfarin beim jeweiligen Patienten. "Der Test erlaubt es Medizinern von Anfang an, die beste Dosierung von Warfarin herauszufinden", sagte Medco-Chefarzt Robert Epstein.

Richtige Dosierung nach kurzer Zeit

Bislang dauerte es bisweilen mehrere Wochen, bis die richtige Dosierung durch wiederholte Blutuntersuchungen festgestellt werden konnte. Eine falsche Dosierung ließ das Risiko von Blutgerinnseln oder inneren Blutungen steigen. Warfarin wird unter anderem zur Behandlung bei Herzflimmern und nach chirurgischen Eingriffen eingesetzt.

Die USA-weite Untersuchung an etwa 900 Patienten habe ergeben, dass der Gentest das Risiko einer Einlieferung ins Krankenhaus um ein Drittel senke. Dadurch würden auch die Kosten für den Gentest aufgefangen, die zwischen 250 und 400 Dollar (180 bis 290 Euro) lägen.

Quelle: ntv.de, AFP

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