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Ein längeres und gesünderes Leben Gentrick funktioniert bei Mäusen

Eine Labormaus.

Eine Labormaus.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Mit einem Eingriff ins Genom haben britische Forscher das Leben von Labormäusen um 20 Prozent verlängert. Dies berichtet das Team um Dominic Withers vom University College London im Journal „Science“. In ihrem mittleren Lebensalter von 600 Tagen hatten die gentechnisch veränderten Tiere zudem viele gesundheitliche Vorteile: Sie waren schlanker, weniger Diabetes-gefährdet, aktiver und besaßen auch noch festere Knochen als die nicht veränderten Kontrolltiere. Auch beim Halten der Balance und der Kondition schnitten die Gen-Mäuse besser ab.

Gleicher Effekt durch Kalorienreduktion

Die beobachteten Effekte erinnern an jene einer Kalorienbegrenzung, schreiben Withers und seine Kollegen. Dieser Effekt ist seit den 1930-er Jahren bekannt: Eine kalorienarme, aber sonst gesunde Ernährung kann das Leben verlängern. Dies ist außer bei Mäusen auch bei niederen Tieren wie Würmern und selbst bei Primaten gezeigt worden. Mancher Ratgeber empfiehlt daher auch dem Menschen eine solche Ernährungsweise. Die Wissenschaftler hatten in den Mäusen ein Protein namens „S6 Kinase“ (S6K1) ausgeschaltet. Dieses Protein ist an der Signalkette beteiligt, die dem Körper die Nahrungsaufnahme anzeigt. Solche Signale sind unbedingt wichtig, damit der Organismus korrekt auf das Nahrungsangebot regieren kann, also die korrekte Menge Nahrung zu sich nimmt.

Auf eine nicht bekannte Weise hat dies auch eine Wirkung aufs Altern, erklären die Forscher. Besonders die Mäuseweibchen profitierten. Sie brachten es auf rund 950 Tage Lebenszeit – und damit rund 160 Tage oder etwa 20 Prozent mehr als üblich. Die Männchen lebten zwar nicht länger, zeigten aber, wie auch die Weibchen, den beschriebenen besseren Gesundheitszustand. Withers und seine Kollegen glauben nun, dass eine eingeschränkte Kalorienzufuhr ihre Wirkung über S6K1 ausübt. Womöglich ließe sich dieses Protein auch mit Medikamenten beeinflussen, erklärt das Team, und womöglich ließen sich damit altersbedingte Krankheiten beeinflussen.

Quelle: ntv.de, dpa

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