"Gespannt, was da rauskommt" Gerst erklärt Weltraum-Experimente
19.11.2014, 13:46 Uhr
Astronaut ist sein Beruf und seine Berufung: Alexander Gerst kann mühelos beschreiben, wie die Raumfahrt das Leben der Menschen auf der Erde verbessert. Wissenschaftliche Experimente spielen die Hauptrolle. Doch auch der Blick auf Konflikte könnte sich ändern.
Er wird nicht müde, für die Raumfahrt zu werben: Astronaut Alexander Gerst - seit einer guten Woche zurück auf der Erde - stellt die Bedeutung der Internationalen Raumstation ISS für das alltägliche Leben vieler Menschen auf der Erde heraus: Die Experimente im Weltall dienten dem Zweck, "das Leben auf der Erde zu verbessern", sagte Gerst bei einer Konferenz im Europäischen Astronautenzentrum in Köln.
So hätten frühere Versuche zum Beispiel zur Entwicklung neuer Medikamente gegen die Knochenkrankheit Osteoporose beitragen können. Er selbst habe Versuche ausgeführt, deren Ergebnisse Berufstätigen im Schichtdienst zugutekommen könnten. Und dies sei nur ein Beispiel von vielen. Der schwedische Arzt und Forscher Lars Karlsson sagte, die bemannte Raumfahrt sei aus medizinischer Sicht so wichtig, weil für viele Experimente Menschen im Zustand der Schwerelosigkeit benötigt werden.
Gerst erzählte, die meisten Daten, die er bei seinen Experimenten im vergangenen halben Jahr gesammelt habe, müssten noch ausgewertet werden. "Ich bin gespannt, was da rauskommt."
Astronaut Reinhold Ewald, der die Konferenz moderierte, wies darauf hin, dass die Zusammenarbeit westlicher Länder mit Russland in der Raumfahrt nach wie vor hervorragend sei. Er erinnerte daran, dass die ISS aus diesem Grund vor wenigen Wochen sogar den Preis des Westfälischen Friedens zum Gedenken an das Ende des Dreißigjährigen Krieges erhalten hatte. Jan Wörner, der Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), bestätigte: "Unsere Tätigkeit im Weltall steht über den nationalen Konflikten auf der Erde."
Quelle: ntv.de, asc/dpa