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Geheimgrabung erfolgreich Gräberfeld freigelegt

In einer dreijährigen Geheimgrabung haben Archäologen in einer Kiesgrube bei Bobingen (Landkreis Augsburg) ein über 3000 Jahre altes Gräberfeld mit wertvollen Gold- und Silberfunden freigelegt. Nach Angaben des Landesamtes für Denkmalpflege handelt es sich überwiegend um Gräber und Siedlungsspuren der Bronzezeit. Der älteste Fund, ein vereinzeltes so genanntes Brandgrab, reiche bis in die Kupferzeit (24.- 22. Jh. v. Chr.) zurück. Aus der Mittelbronzezeit (16.-15. Jh v. Chr.) stammen über 30 Körpergräber.

Autofahrerin entdeckte Erdverfärbungen

Wie das Landesamt mitteilte, wurden die historischen Funde bereits im März 2004 von einer Autofahrerin entdeckt, der Erdverfärbungen aufgefallen waren. Um Raubgräber von der Kiesgrube fernzuhalten, arbeiteten die Archäologen bis zuletzt unter strikter Geheimhaltung. "Das ist uns bei einem solchen Jahrzehntfund für Bayern sehr schwer gefallen", sagte Andreas Büttner, zuständiger Gebietsreferent des Landesamtes. Welches Volk die Gräber anlegte, ist unbekannt.

Frau will die Hälfte des Funds

Die Autofahrerin und das Landesdenkmalamt streiten um die Eigentumsrechte. Die Frau erhebt Anspruch auf die Hälfte des Funds, obwohl sie nach Angaben der Archäologen nicht selbst grub, sondern lediglich den Hinweis an das Landesdenkmalamt gab. Bedeutend für die Landesgeschichte sei ein 3300 Jahre altes Brandgräberfeld mit reichen Beigaben wie Keramikgefäßen, Messern, goldenen Drahtringen und Goldblech sowie einer großen Ansammlung von Schmuck. In der damaligen Kultur sei es Sitte gewesen, die Toten zu verbrennen und anschließend in Urnengräberfeldern zu bestatten.

Besonders spektakulär sei der Fund eines vierrädrigen Wagens aus der Zeit um 1300 vor Christus, bei dem es sich wahrscheinlich um eine Grabbeigabe für einen Adligen handelt. Der Wagen setzt sich aus über 200 Einzelteilen zusammen, die mit allen anderen Funden wissenschaftlich untersucht werden sollen. In Kürze sollen die Grabungen auf der knapp zwei Hektar großen Fläche abgeschlossen werden.

Quelle: ntv.de

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