Im Zweifel für die Kleinen Große Fußballer häufiger schuld
28.01.2010, 11:06 UhrBei unklaren Foul-Situationen gibt der Schiedsrichter öfter dem größeren der beiden Spieler die Schuld. Das haben niederländische Forscher bei der Analyse von insgesamt mehr als 100.000 Foul-Entscheidungen in der Bundesliga und bei internationalen Meisterschaften festgestellt.

Wenn es schnell gehen muss, sind Instinkte gefragt. Und die richten sich oft gegen den größeren.
(Foto: REUTERS)
Den Unparteiischen bleibe in unübersichtlichen Situationen oft nichts weiter übrig, als auf ihre Instinkte zu vertrauen, erläuterte Niels van Quaquebeke von der Erasmus-Universität in Rotterdam. "Dabei ist es wahrscheinlich, dass die erkennbare Körpergröße eines Spielers als zusätzlich aufgenommene Information mit in die Entscheidungsfindung einfließt."
Aus der Evolutionsforschung sei bereits seit langem bekannt, dass größere und kräftigere Menschen von anderen oft "mit Konzepten von Aggression und Dominanz in Verbindung gebracht werden".
Van Quaquebeke und sein Kollege Steffen Giessner verglichen bei ihrer Studie die jeweilige Körpergröße der Spieler bei allen 85.262 Fouls, die in den Bundesliga-Spielzeiten 2000/2001 bis 2006/2007 geahndet wurden. Zudem untersuchten sie die Entscheidungen bei allen 32.142 bestraften Fouls der UEFA Champions League im selben Zeitraum und bei den insgesamt 6440 Foul-Entscheidungen der vergangenen drei Fußball-Weltmeisterschaften (1998, 2002 und 2006). Die Studie soll im "Journal of Sport & Exercise Psychology" veröffentlicht werden.
Quelle: ntv.de, dpa