Verletzungen beim Skifahren Grundregeln einhalten
19.02.2007, 16:30 UhrSkifahren ist nicht nur bei Männern beliebt, auch Frauen wedeln im Winter die Pisten hinunter. Nicht selten endet so eine Fahrt mit einer Verletzung im Krankenhaus. Das berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) in Wien.
Dabei gäbe es unterschiedliche Muster: Demnach hätten Männer ein höheres Verletzungsrisiko, Frauen wiesen öfter Probleme mit ihren Knien, Sehnen und Muskeln auf. Etwa ein Drittel aller beim Skifahren verletzten Frauen mussten laut KfV-Freizeitunfallstatistik im Jahr 2005 auf Grund einer Knieverletzung behandelt werden, bei den Männern war es nur rund ein Viertel.
"Die Annahme, das Verletzungsrisiko für Frauen sei beim Skifahren größer als für Männer, stimmt nicht, aber das Verletzungsmuster ist anders. Unsere Statistiken zeigen, dass sich Frauen im Vergleich zu Männern überproportional häufiger Knie-, Muskel- und Sehnenverletzungen zuziehen", weiß Dr. Rupert Kisser, Bereichsleiter Heim, Freizeit & Sport im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).Auf Grund seiner Anatomie ist das weibliche Knie verletzungsanfälliger als das männliche. Hinzu kommen die insgesamt schwächer ausgeprägte Muskulatur und damit die geringere Kraft. Beides erhöhe die Verletzungsgefahr an Muskeln und Sehnen, heißt es.
Männer hingegen sind in der Regel risikofreudiger auf der Piste unterwegs als Frauen. "Unsere Erhebungen haben ergeben, dass Männer einen rasanteren Fahrstil bevorzugen, häufiger auf den schwarzen Pisten unterwegs sind und oftmals zur Selbstüberschätzung neigen. Damit machen sie ihren körperlich bedingten, natürlichen Sicherheitsvorteil wieder zunichte und tragen letztlich sogar ein um 20 Prozent höheres Verletzungsrisiko", sagt Kisser.
Die Sportartikelindustrie hat bereits auf die typischen "weiblichen Verletzungen" beim Skifahren reagiert. "Nahezu alle führenden Hersteller haben in den letzten Jahren eigens auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnittene Skimodelle auf den Markt gebracht. Diese unterscheiden sich von herkömmlichen Modellen vor allem durch ihr geringeres Gewicht. Leichteres Drehen und weniger Kraftverbrauch sind die Folge. Damit sollte das Risiko von Knieverletzungen bei Frauen in Zukunft sinken", erklärt Kisser.
Doch nicht nur das Material trägt zur Unfallverhütung bei. Fünf weitere Maßnahmen stellt das KfV vor: Erstens sollte die Fitness und Ausdauer durch regelmäßigen Sport oder Skigymnastik trainiert werden. Der richtige Ski und die jährliche Bindungseinstellung sind ein zweiter Schritt. Während des Urlaubs kann man Verletzungen vermeiden, indem man die Pistenregeln einhält, Ermüdung vermeiden, auf Alkohol verzichtet und regelmäßig Pausen einlegt.
Quelle: ntv.de