"Hohe Handwerkskunst" Hände verpflanzt
12.12.2006, 10:30 UhrEine 47-jährige Spanierin ist nach Angaben ihrer Ärzte die erste Frau der Welt, bei der die Mediziner eine Verpflanzung beider Hände vorgenommen haben. Die Patientin hatte ihre Hände vor 28 Jahren bei einem chemischen Experiment verloren.
Wie der Leiter des Chirurgenteams, Pedro Cavadas, am Montag in Valencia mitteilte, verlief die Transplantation erfolgreich. Die zehnstündige Operation war in der Nacht zum 1. Dezember in der ostspanischen Hafenstadt vorgenommen worden. Die transplantierten Hände stammten von einer Frau, die wenige Stunden zuvor gestorben war. Nach Angaben des Mediziners wird die Empfängerin in etwa sechs Monaten Gefühl in den Händen entwickeln. Sie könne noch in dieser Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Die spanischen Ärzte haben eine "hohe Handwerkskunst" bewiesen, so bewertete der Generalsekretär der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG), Prof. Bernhard Krämer von der Universitätsklinik Regensburg die Arbeit. Bei einer solchen Operation "müssen viele Nerven, Blutbahnen, Sehnen und Muskeln miteinander verbunden werden", erklärte Krämer.
Unter Chirurgen gebe es zahlreiche Diskussionen darüber, ob solche Operationen angesichts der möglichen Nebenwirkungen überhaupt vorgenommen werden sollten. Zu den Nebenwirkungen zählten Infekte infolge des unterdrückten Immunsystems, chronische Schäden durch die Medikamente und mitunter sogar Tumore. "Es gibt aber Menschen, für die ist das Leben ohne die beiden Hände nicht lebenswert." Diese nähmen dann mitunter bewusst in Kauf, dass sich ihr Leben durch die Folgen eines solchen Eingriffes verkürze.
Spanische Ärzte hatten einer Frau, die vor 28 Jahren bei einer Explosion beide Hände verloren hatte, mit einer Transplantation zu neuen Gliedmaßen verholfen. Die Operation war nach spanischen Angaben die erste dieser Art, die weltweit an einer Frau vorgenommen wurde.
Quelle: ntv.de