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21 Fälle in Deutschland Hasenpest beim Menschen

Die für Nagetiere gefährliche Infektionskrankheit Hasenpest ist 2007 gehäuft bei Menschen in Deutschland aufgetreten. Das berichtet das Berliner Robert Koch-Institut (RKI). Demnach wurden 21 Fälle registriert - die höchste Zahl seit 1958, heißt es im jüngsten RKI-Bulletin (Nr. 4/2008, S. 30). Der Erreger, das Bakterium Francisella tularensis, kann zum Beispiel durch infizierte Nagetiere oder Zecken auf den Menschen übertragen werden und zeigt sich häufig durch Hautgeschwüre oder Entzündungen der Lymphknoten. Die durchschnittliche Fallzahl bei Menschen in Deutschland lag in den vergangenen 20 Jahren bei weniger als 3 Infektionen pro Jahr. Rund die Hälfte der neuen Fälle trat 2007 in Baden-Württemberg auf.

Für freilebende Nagetiere ist Hasenpest (Tularämie) eine tödlich verlaufende und ansteckende Krankheit, beim Menschen lässt sie sich mit Antibiotika behandeln. Neu für die Forscher war der Fall eines 18 Monate alten Kindes, das vermutlich durch eine Stechmücke angesteckt wurde. Dieser Übertragungsweg sei bisher nur aus Skandinavien bekannt und stelle möglicherweise nun auch für Deutschland ein potenzielles Risiko für größere Bevölkerungsgruppen dar, erklärte das RKI.

Das Institut berichtet von einem Fall, bei dem sich 2007 im baden- württembergischen Landkreis Biberach gleich drei Personen ansteckten: Ein 27-jähriger Waldarbeiter und dessen Eltern infizierten sich beim Zerlegen eines von einem Jäger getöteten Feldhasen. Dessen Reste wurden vom Kreisveterinäramt später zur Analyse aus der Kühltruhe geholt und die Infektion bestätigt. Die Familie wurde erfolgreich mit Antibiotika behandelt.

Quelle: ntv.de

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