Grippeviren Heimtückisch wandelbar
29.04.2009, 11:19 UhrGrippeviren gehören zu den wandlungsfähigsten Erregern, die bekannt sind. Dabei können gelegentlich auch gänzlich neue, gefährliche Typen entstehen. Die Viren entwickeln sich dabei etwa in Vögeln oder Schweinen und springen dann auf den Menschen über. So war es vermutlich bei der Spanischen Grippe 1918 und bei der aktuellen Schweinegrippe. In anderen Fällen können zwei verschiedene Viren in Menschen oder Schweinen zusammentreffen und sich dort zu einem gefährlichen neuen Erreger entwickeln.
Der aktuelle Erreger in Mexiko ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine neu entstandene Variante des Typs H1N1, der sowohl bei Menschen als auch bei Schweinen und Vögeln vorkommen kann.
Grippeviren der vergangen Jahrzehnte
Dieser Subtyp war auch Auslöser der Spanischen Grippe. Er zog von 1918 bis 1920 um die Welt und kostete mindestens 25 Millionen Menschen das Leben. Manche Experten gehen sogar von rund 50 Millionen Todesopfern aus. Der Erreger war außergewöhnlich aggressiv. Er bedrohte wie im aktuellen Fall vor allem junge, gesunde Menschen zwischen 20 und 40 Jahren - und nicht wie Grippeviren anderer Typen hauptsächlich Kleinkinder und ältere Menschen.
1957 forderte die Asiatische Grippe (Subtyp H2N2) weltweit etwa eine Million Tote. Allein in Deutschland starben rund 30.000 Menschen. 1968 folgte die Hongkong-Grippe (H3N2), die rund 700.000 Infizierte tötete. Benannt sind die Erreger nach der Region, in der sie erstmals isoliert werden. Sie können sich von dort aus über die ganze Welt ausbreiten.
Seit sechs Jahre verbreitet die Vogelgrippe mit dem Erreger H5N1 großen Schrecken, besonders in Südostasien. Die WHO registrierte 421 Erkrankte und 257 Todesfälle seit 2003. In diesem Jahr starben bislang sieben Menschen daran, und zwar in Vietnam und China. H5N1 grassierte 1997 in Hongkong unter Hühnern.
Quelle: ntv.de