Wegschauen bevorzugt Hilfsbereitschaft getestet
09.09.2010, 18:05 Uhr
Hier hat die Polizei die Hilfsbereitschaft von Passanten nach einen simulierten Fahrradunfall geprüft.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wie hilfsbereit sind Menschen, wenn sich ein anderer in einer Notsituation befindet? Dieser Frage sind Wirtschaftspsychologie-Studenten der SRH Hochschule in Heidelberg nachgegangen. Sie schlüpften dazu in die Rolle eines Menschen, der sich in einer Fußgängerzone oder im Hauptbahnhof vor Schmerzen krümmt.
Ernüchterndes Ergebnis des mehrwöchigen Tests: Nur 94 von etwa 7000 Menschen, die den Hilfsbedürftigen sahen, boten ihre Hilfe an, teilte die private Hochschule mit. Auffällig sei dabei gewesen, dass eher Frauen als Männern geholfen worden sei, und dass Gruppen wenig Verantwortungsgefühl gezeigt hätten.
Als Gründe für das Wegschauen vermuten die Psychologen, dass viele Menschen sich überfordert fühlen oder Angst haben, sich zu blamieren. Manche kämen aber auch oft zu dem falschen Schluss, dass ein Ereignis nicht so schlimm sei - weil sonst ein anderer schon längst geholfen hätte.
Quelle: ntv.de, dpa