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Nicht mehr, aber stärker Hurrikans verändern sich

Hurrikans haben in den vergangenen Jahren nach Beobachtungen von Experten nicht zugenommen. Aber sie sind immer stärker geworden. "Was die Gesamtzahl betrifft - da gibt es starke jährliche Schwankungen", sagte Meteorologe Manfred Spatzierer der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn man aber aufschlüsselt nach schwachen und starken Hurrikans - dann ist im Laufe der Jahre ein dramatischer Anstieg bei den Hurrikans der höchsten Kategorien vier und fünf zu beobachten."

Als Grund für die Zunahme der Hurrikanstärke sehen die Wissenschaftler vor allem die Erwärmung des Atlantiks um 0,5 bis ein Grad im Laufe der vergangenen Jahre an. "Je höher die Wassertemperaturen, umso besser sind die Voraussetzungen für kräftige Wirbelstürme", erläuterte Spatzierer. "Sie benötigen energiereiche, feuchte Luft über warmem Wasser." Aus diesem Grund sei die Hurrikansaison auch gegen Ende des meteorologischen Sommers - also dann, wenn das Meer am wärmsten ist.

"Das ist anders als bei den Sturm- und Orkantiefs in unseren Breiten, die sich im Herbst oder Winter bilden", sagte Spatzierer. "Sie leben von der Temperaturdifferenz zwischen Subtropen- und Polarregionen. Aus diesem Unterschied nehmen sie ihre Energie."

Im Atlantik ist "Gustav" nach "Bertha" und "Dolly" der dritte Hurrikan der Saison 2008, die - wie in jedem Jahr - am 1. Juni begonnen hat und offiziell bis zum 30. November dauert. "Die Zahl der Wirbelstürme ist von Jahr zu Jahr sehr verschieden", sagte der Meteorologe. "So war es nach einem extrem heftigen Jahr 2005 - unter anderem mit "Katrina" - 2006 und 2007 relativ ruhig. Auch in vergangenen Jahrzehnten war das unterschiedlich."

Über die Perspektiven für die Zukunft sind sich die Wissenschaftler nicht einig. "Die einen glauben, dass es bis 2050 nicht mehr Hurrikans als bisher auch geben wird. Andere rechnen mit einer Zunahme von fünf bis zehn Prozent", sagte Spatzierer.

Quelle: ntv.de

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