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Raumfahrer fast halbes Jahr im All ISS-Besatzung halbiert

Nach mehreren Monaten im All landen drei Astronauten der Internationalen Raumstation ISS in der kasachischen Steppe. Kurz vor dem Rückflug musste dort noch ein "sehr ernster Schaden" repariert werden. In zwei Wochen startet die nächste Mannschaft zur ISS, darunter ein Italiener.

Der kanadische Astronaut - und Hobbymusiker - Chris Hadfield nach der glücklichen Landung.

Der kanadische Astronaut - und Hobbymusiker - Chris Hadfield nach der glücklichen Landung.

(Foto: REUTERS)

Nach rund fünf Monaten im All sind drei Besatzungsmitglieder v on der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Die Sojus-Kapsel mit dem US-Amerikaner Thomas Marshburn, dem Russen Roman Romanenko und dem Kanadier Chris Hadfield landete am Morgen wie geplant gegen 8.30 Uhr Ortszeit (04.30 Uhr MESZ) in der kasachischen Steppe, wie das russische Kontrollzentrum mitteilte. Nacheinander wurden sie in anscheinend guter Verfassung aus der Raumkapsel gezogen.

Die Sojus TMA-07M hatte rund dreieinhalb Stunden zuvor von der ISS abgedockt. Nach der Ankunft flogen Rettungskräfte per Hubschrauber zum Landeort bei Scheskasgan.

"Sehr ernster Schaden"

Vor seinem Heimflug hatte Marshburn sich am Samstag an einem fünfeinhalbstündigen Außeneinsatz beteiligt. Zusammen mit dem US-Astronauten Chris Cassidy reparierte er ein Leck im Kühlsystem der ISS, aus dem Ammoniak ausgetreten war.

Der russische ISS-Flugdirektor Wladimir Solowjew hatte das Leck am US-Teil der Raumstation als "sehr ernsten Schaden" eingestuft. Die Weltraumbehörden der USA und Russlands betonten allerdings, weder die Station noch die Crew seien in Gefahr. Experten zufolge hatte es einen solch kurzfristig anberaumten Außeneinsatz nie zuvor gegeben.

Abschied mit "Space Oddity"

Hadfield hatte sich mit einem David-Bowie-Klassiker von der ISS verabschiedet. Der Kanadier nahm in der Station eine Cover-Version des Songs "Space Oddity" auf, die nur Stunden nach seiner Veröffentlichung auf dem Online-Videoportal Youtube bereits mehr als 500.000 Mal angeschaut worden war.

Das Video zeigt Hadfield, der im Laufe seiner Weltall-Mission zu einem Star auf Twitter wurde, wie er Gitarre spielend und singend durch die ISS schwebt. Mehr als 800.000 Menschen folgen dem Astronauten auf dem Online-Kurznachrichtendienst, wo er spektakuläre Fotos und Videos  von der ISS veröffentlichte und Einblicke in den Alltag der Raumfahrer gab.

Bald Italiener auf ISS

Auf der ISS in rund 410 Kilometern Höhe arbeiten nun noch die russischen Kosmonauten Pawel Winogradow und Alexander Missurkin sowie der US-Astronaut Chris Cassidy. Für Ende Mai ist der nächste Start einer Sojus mit drei Mann Besatzung vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan geplant, darunter mit dem Italiener Luca Parmitano auch wieder ein nichtrussischer Europäer. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur Raumstation organisiert.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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