Wissen

Kampf gegen Malaria Impfstoff senkt Infektionsraten

Forscher haben bei der Suche nach einem Impfstoff für die gefährliche Tropenkrankheit Malaria offenbar einen Fortschritt erzielt. Der an Kindern aus Kenia und Tansania getestete Stoff habe erstmals einen "bedeutenden Schutz" vor der Infektion gezeigt, teilten die Autoren der Studie mit, deren Ergebnisse bekanntgegeben wurden. Demnach konnten die Infektionsraten bei den Kindern zwischen 53 und 65 Prozent gesenkt werden. Die Studienergebnisse der US-Zentren für Infektionskrankheiten (Centers for Disease and Prevention) wurden im US-Fachblatt "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

In einer ersten Untersuchungsphase der klinischen Studie wurde untersucht, ob der Malaria-Impfstoff RTS,S/AS02 die Immun-Reaktion auf andere Impfungen beeinträchtigt, die Kinder im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen bekommen. Dazu wurde 340 tansanischen Kindern unter einem Jahr zum Teil der Malaria-Impfstoff und zum Teil ein Mittel gegen Hepatitis B verabreicht. "Den Ergebnissen zufolge ist es möglich, RTS,S gemeinsam mit anderen Kinderimpfungen zu verabreichen, was die Lieferung in die betroffenen Gebiete erleichtert und kostengünstiger macht", schreiben die Autoren in dem Journal. Die Untersuchungen ergaben zudem einen Rückgang von Malaria-Infektionen um 65 Prozent.

Erfolg auch bei Zusatzmittel

In einer zweiten Untersuchung wurde an insgesamt 894 Kindern zwischen fünf und 17 Monaten die Wirksamkeit und Sicherheit eines Zusatzmittels getestet, das die Immun-Reaktion auf die Impfung erhöhen soll. Die Hälfte der Kinder bekam die Malaria-Impfung, die andere Hälfte ein Mittel gegen Tollwut verabreicht. Bei dieser Variante der Impfung konnten in einem Zeitraum von acht Monaten die Zahl der schweren klinischen Malaria-Fälle um 53 Prozent reduziert werden. Die abschließende Phase der Studie soll Anfang kommenden Jahres erfolgen.

Der Impfstoff RTS,S wurde erstmals in den späten 80er Jahren von dem Gesundheitsunternehmen GlaxoSmithKline entwickelt und zunächst an Freiwilligen aus den USA getestet. 2001 vereinbarte das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Organisation PATH, um im Rahmen einer Initiative zur Malaria-Bekämpfung auch Kinder in Afrika zu impfen.

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch die Anopheles-Stechmücke übertragen wird. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die Krankheit äußert sich in heftigem Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Jährlich sterben rund eine Million Menschen an Malaria, die meisten davon in Afrika. 250 Millionen Menschen erkranken jedes Jahr daran. Besonders gefährdet sind kleine Kinder und Schwangere. Ohne eine rasche Behandlung mit Medikamenten endet die Krankheit oft tödlich.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen