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Masern, Mumps, Röteln Impfung führt nicht zu Autismus

Gegen Masern muss zweimal geimpft werden. Eine Beteiligung von jeweils 95 Prozent an beiden Impfungen ist nötig, damit die Krankheit ausgerottet werden kann.

Gegen Masern muss zweimal geimpft werden. Eine Beteiligung von jeweils 95 Prozent an beiden Impfungen ist nötig, damit die Krankheit ausgerottet werden kann.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das britische Medizinjournal "The Lancet" hat nach zwölf Jahren eine umstrittene Studie zu einem vermeintlichen Zusammenhang zwischen der Masern-Mumps-Röteln-Impfung und Autismus widerrufen. Entgegen den Ergebnissen einer früheren Untersuchung habe sich herausgestellt, dass mehrere Teile der Studie inkorrekt seien, teilt das Fachjournal in London mit. Die 1998 veröffentlichte Arbeit werde daher vollständig zurückgezogen. Die Mehrzahl der 13 Autoren hatte sich bereits vor fünf Jahren von den Schlussfolgerungen der Studie distanziert.

Die Arbeit hatte bei zwölf britischen Kindern einen Zusammenhang zwischen Darmentzündungen und Entwicklungsstörungen wie Autismus untersucht. Dabei wurde ein Zusammenhang mit der Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) angedeutet. Keine Folgestudie konnte einen solchen Zusammenhang finden. Dennoch sank die Impfbereitschaft in Großbritannien und in anderen Ländern in der Folge teils stark.

Vergangenen Donnerstag hatte der britische Rat für die Zulassung von Ärzten (General Medical Council) Hauptautor Andrew Wakefield "unethische Forschungsmethoden" und einen "gefühllosen" Umgang mit den Kindern vorgeworfen, mit denen er Tests machte. Ihm wurde von dem Gremium auch vorgehalten, seine Forschungsergebnisse in "unehrlicher" und "unverantwortlicher" Weise darzustellen. Die Entscheidung des Rates habe klargemacht, dass "mehrere Elemente" in Wakefields Studie von 1998 "unrichtig" seien, erklärt "The Lancet" nun.

Für das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Masern in Europa auszurotten, waren die Studie und die nachfolgende Impfmüdigkeit der Eltern ein herber Rückschlag. Masern sind - vor allem in Entwicklungsländern - eine der führenden Todesursachen bei kleinen Kindern.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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