Die Ständige Impfkommission hat jungen Frauen eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs empfohlen. Die Impfung solle in drei Dosen im Alter von 12 bis 17 Jahren gegeben werden und vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein, teilte das Berliner Robert Koch-Institut am Montag mit. Der Impfstoff, der seit September in Deutschland zugelassen ist, schützt vor zwei Virentypen, die Tumore am Gebärmutterhals auslösen können. Viele gesetzliche Krankenkassen habe die Impfung bereits in ihren Leistungskatalog aufgenommen.

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 6.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Nach der Bundesstatistik des Jahres 2004 sind 1.160 Patientinnen an dieser Krebsform gestorben. Auslöser der Krankheit sind Papilloma-Viren, die beim Sex übertragen werden können. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts geben 12 Prozent der Mädchen und 10 Prozent der Jungen an, bereits mit 14 Jahren Geschlechtsverkehr zu haben. Mit 17 Jahren sind es 73 Prozent der Mädchen und 66 Prozent der Jungen.

Es gibt zahlreiche Papilloma-Virentypen, die Hautzellen oder Schleimhäute befallen und unter anderem auch Genitalwarzen hervorrufen können. Die neue Impfung soll gegen die humanen Papillomavieren 16 und 18 schützen, die bösartige Zellveränderungen hervorrufen können und als besonders große Risikofaktoren für Tumore am Gebärmutterhals gelten. Infektionen mit anderen Papilloma-Virentypen sind trotz Impfung weiterhin möglich.

Im Laufe ihres Lebens infizieren sich rund 70 Prozent der sexuell aktiven Frauen mit Papilloma-Viren. Bei der großen Mehrheit (70 bis 90 Prozent) kommt es zu keiner Erkrankung. Wegen der zahlreichen Virentypen, die weltweit kursieren, müssten geimpfte Mädchen und Frauen aber auch weiterhin Früherkennungsmaßnahmen zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen, teilte die Impfkommission mit.