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100. Raumfahrt-Mission Indien bringt Satelliten ins All

Eine indische PSLV-Trägerrakete bringt ausländische Satelliten ins All. Es ist die 100. Mission der Weltraumbehörde Isro. Der Premierminister spricht von einem "spektakulären Erfolg".

Die indische PSLV-Rakete beim Start in Satish Dhawan, Sriharikota.

Die indische PSLV-Rakete beim Start in Satish Dhawan, Sriharikota.

(Foto: REUTERS)

Indien hat mit einer eigenen Trägerrakete zwei Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht und damit seine 100. Mission ins Weltall erfolgreich abgeschlossen. Die PSLV-Rakete startete am Sonntag vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan nördlich der Millionenstadt Chennai und setzte 18 Minuten später ihre Fracht in der vorgesehenen Umlaufbahn aus, wie die Raumfahrtbehörde Isro mitteilte. An Bord befanden sich der europäische Erdbeobachtungssatellit "SPOT 6" der EADS-Tochter Astrium und ein kleiner japanischer Testsatellit.

Premierminister Manmohan Singh, der den Raketenstart gemeinsam mit Isro-Wissenschaftlern im Kontrollzentrum verfolgte, sprach von einem "spektakulären Erfolg". Gleichzeitig wies er Kritik zurück, Indien dürfe angesichts der großen Armut im Land keine öffentlichen Gelder in ein Raumfahrtprogramm stecken. "Der Entwicklungsstand eines Landes ist immer auch Ergebnis seines technisches Könnens", sagte Singh.

Indien verfolgt seit Jahren ein ehrgeiziges Weltraumprogramm und hat neben zahlreichen Satelliten auch eigene Trägersysteme entwickelt. Besonders erfolgreich sind die PSLV-Raketen für mittelschwere Lasten, mit denen seit 1999 auch 29 ausländische Satelliten ins All befördert wurden. 2008 schickte Isro mit der PSLV auch eine eigene Forschungssonde zum Mond.

Mitte August verkündete Premier Singh zudem den Start einer indischen Marsmission für Ende 2013. Die Kosten dafür werden auf umgerechnet knapp 70 Millionen Euro geschätzt und sind damit ähnlich niedrig wie die der Mondmission. Insgesamt verfügt Isro im laufenden Jahr über ein Budget von knapp 960 Millionen Euro. Das entspricht etwa fünf Prozent des Budgets der US-Weltraumbehörde Nasa.

Quelle: ntv.de, dpa

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