Migräne bei Kindern Je ärmer, desto häufiger
16.08.2007, 18:37 UhrArme Kinder erkranken nach Angaben von Medizinern häufiger an Migräne als ihre Altersgenossen aus wohlhabenderen Familien. Entsprechende Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie könnten auch auf Deutschland übertragen werden, sagte Astrid Gendolla, Leiterin der Kopfschmerzambulanz an der Universitätsklinik Essen. Die Ursache liege häufig in den Alltagsgewohnheiten: Falsche Ernährung, sozialer Stress, wenig Bewegung sowie Reizüberflutung durch Computerspiele und Fernsehen könnten die Auslöser sein, erläuterte die Ärztin anlässlich eines Migräne-Symposiums am Donnerstag in Düsseldorf.
Die Migräne-Symptome von Kindern würden in sozial benachteiligten Familien häufig nicht ernst genommen. "In der Folge werden Arztbesuche und Angebote zur Vorsorge sowie Beratung nur unzureichend wahrgenommen", sagte Gendolla. Dabei gebe es neben den Kopfschmerzattacken typische Anzeichen: Die Kinder seien auffallend blass und klagten über Bauchschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Hinzu kämen Appetitlosigkeit und starke Müdigkeit.
Gerade im Kinder- und Jugendalter könne die Krankheit oft allein durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten erfolgreich gelindert werden. "Hilfreich sind bestimmte Entspannungsverfahren, individuelle Ernährungsumstellung, ausreichend Bewegung und ein regelmäßiger Schlafrhythmus", sagte die Ärztin.
Quelle: ntv.de