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Junge Seevögel verhungern Junk Food nicht gut genug

Die intensive Fischerei lässt viele Seevogel-Küken verhungern, weil ihre Eltern nicht mehr genug Futter für den Nachwuchs ergattern können. Das haben Forscher bei Kaptölpeln in Südafrika beobachtet. Bislang seien viele Forscher davon ausgegangen, dass die Fischerei mit ihren zahlreichen Abfällen den Seevögeln die Nahrungssuche sogar erleichtere. Dieses "Junk Food" von Bord der Kutter und Trawler sei für den Nachwuchs aber offensichtlich nicht gut genug, schreiben David Grmillet vom französischen Forschungszentrum CNRS in Straßburg und seine Kollegen in den "Proceedings B" der britischen Royal Society.

Die Wissenschaftler hatten die Ernährungsgewohnheiten der Kaptölpel (Morus capensis) im fischreichen Benguelastrom beobachtet. Tatsächlich erleichtern die Fischerei-Abfälle erwachsenen Vögeln dort die Nahrungssuche und verbessern damit ihre Überlebenschancen. Ihren Nachwuchs fütterten brütende Tölpel jedoch nicht mit dem "Junk Food", sondern jagten ihre natürliche Beute: hochwertige, lebende Fische.

Trotz erhöhter Anstrengungen gelang es den Vogeleltern aber meist nicht, ausreichend Futter für ihre Jungen zu erjagen; die meisten Küken verhungerten, wie Grmillet und sein Team berichten. Die mindere Qualität der Fischabfälle gefährde die Fortpflanzung der Vögel und damit die Erhaltung der Art, betonen die Forscher. Die Abfälle könnten daher in Meeresschutzplänen nicht generell als vorteilhaft für Seevögel angesehen werden.

Quelle: ntv.de

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