Neue Krankenhausklinken Kampf den Keimen
21.08.2008, 13:34 UhrIm Kampf gegen resistente Krankenhauskeime setzt die Asklepios Klinik in Hamburg-Wandsbek auf Türgriffe und Lichtschalter aus Kupfer. Auf dem Metall hätten Keime deutlich geringere Überlebenschancen als auf herkömmlichen Materialien. Gefährliche Bakterien werden nach Angaben der Klinik nicht nur von Hand zu Hand, sondern auch über das Berühren von Klinken und Schaltern übertragen. In einem Versuch wurde jetzt eine komplette Station umgerüstet. Der Kampf gegen resistente Erreger sei mit den bisherigen Mitteln Antibiotika und Desinfektion nicht zu gewinnen, sagte der Chefarzt der 1. Medizinischen Abteilung, Prof. Jörg Braun. Die Klinik sei mit dieser Forschung Vorreiter in Europa.
Regelmäßig genommene Proben werden in der Universität Halle-Wittenberg untersucht. "Wissenschaftliche Untersuchungen von mehreren unabhängigen Arbeitsgruppen zeigen zweifelsfrei, dass Kupfer-Oberflächen effizient Bakterien und andere Keime abtöten können", bestätigte der Direktor des Instituts für Biologie an der Universität, Prof. Dietrich H. Nies. Die Hamburger Asklepios Klinik ist mit ihrem Versuch in ein weltweites Programm eingebunden, an dem Einrichtungen in Großbritannien, Südafrika, USA und Japan teilnehmen.
In deutschen Krankenhäusern treten nach Schätzungen jedes Jahr mehr als 500.000 Infektionen auf, die in den Kliniken erworben wurden. Europaweit sind es nach Angaben des Europäischen Zentrums für Prävention und die Kontrolle von Krankheiten rund drei Millionen Fälle im Jahr. 50.000 dieser Erkrankungen verlaufen den Informationen zufolge tödlich.
Quelle: ntv.de