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Ärger mit "Tranquility" Kein Sonntagsspaziergang im All

Der Astronaut Bob Behnken bei seinem Außeneinsatz am Freitag.

Der Astronaut Bob Behnken bei seinem Außeneinsatz am Freitag.

(Foto: dpa)

Begleitet von kleineren Pannen haben zwei NASA-Astronauten einen zweiten schwierigen Außeneinsatz erfolgreich hinter sich gebracht. Als Robert Behnken und Nicholas Patrick in der Nacht zu Sonntag weiter an der Installation des neuen Moduls "Tranquility" (Stille) an der Internationalen Raumstation ISS arbeiteten, lief aus einem Verschluss giftiges Ammoniak aus. Die Astronauten mussten deshalb beim Wiedereinstieg länger sonst in der Schleusenkammer bleiben.

Im Innern des inzwischen angedockten "Tranquility"-Moduls hatte die Crew mit anderen Problemen zu kämpfen: Eine Aussichtskuppel des Moduls konnte am Wochenende nicht an einen anderen Ort verlegt werden. Ein falsch montiertes Geländer verhinderte, dass eine dazu notwendige Schutzabdeckung am richtigen Platz angebrachte werden konnte, berichtete die Zeitung "Houston Chronicle". Nach Angaben der NASA gibt es aber Optionen zur Lösung des Problems. Man wolle sich im Laufe der Mission darum kümmern, wird ein Sprecher zitiert.

Raumanzüge nicht verschmutzt

Das Ammoniak verschmutzte die Raumanzüge von Behnken und Patrick nicht, teilte die US-Weltraumbehörde weiter mit. Die beiden hatten sich bei ihrem 5 Stunden und 54 Minuten langen Außeneinsatzes vor allem mit der Installation des mit der aggressiven Substanz betriebenen Kühlsystems von "Tranquility" beschäftigt. Der nächste Schritt ist nun, sich um die Elektronik des Moduls zu kümmern.

Die Installation des neuen Moduls war mit einem ersten Außeneinsatz am Freitag begonnen worden. Auch ein dritter Einsatz ist notwendig. "Tranquility" ist der letzte große Schritt zur Ausbau der Station und hat eine Aussichtskuppel mit sieben Fenstern. Sie bietet den ISS-Bewohnern mehr Platz. Zudem gibt es hochmoderne Systeme zur Aufbereitung von Wasser und zur Herstellung von Sauerstoff.

NASA will Raumfähren einmotten

Der Ausbau der ISS muss bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Dann nimmt die NASA nach einem Vierteljahrhundert ihre Shuttles außer Dienst, die als weltweit einzige bemannte Weltraumfahrzeuge gelten, die auch sehr große und sperrige Güter zur ISS transportieren können. Nach der Rückkehr der US-Raumfähre "Endeavour" am 21. Februar sind vier weitere Shuttleflüge geplant. Im September, so der Zeitplan der NASA, werden die drei verbliebenen Raumfähren eingemottet.

Quelle: ntv.de, dpa

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