Strahlung und Schlafverhalten Kein eindeutiger Beweis
22.01.2008, 11:00 UhrDie von Mobiltelefonen erzeugte Strahlung hat möglicherweise Auswirkungen auf das Schlafverhalten. Das geht aus einer Studie von schwedischen und amerikanischen Forschern der Universitäten Uppsala und Wayne State hervor.
Von einem wissenschaftlichen Beweis könne jedoch keine Rede sein, so das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter. Wie ein Sprecher der Behörde erklärte, müssten die Ergebnisse weiteren Untersuchungen standhalten beziehungsweise wiederholt werden.
Für die Studie wurden 71 Personen untersucht. Um herauszufinden, welche Auswirkungen der herkömmliche Mobilfunk-Standard GSM unter anderem auf den Schlaf hat, wurden die Testpersonen drei Stunden lang der elektromagnetischen Strahlung mit einer Frequenz von 884 Megahertz ausgesetzt. Die beobachteten Veränderungen bezogen sich auf die verschiedenen Schlafphasen. Von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung sprachen die Forscher selbst nicht - diese würden erst noch untersucht.
Es gibt bereits mehrere Studien, die sich mit der Auswirkung von Mobilfunk auf den Schlaf beschäftigt haben. Die dabei erzielten Ergebnisse seien oft sehr widersprüchlich und ein schlüssiges Gesamtbild daher nur schwer zu erstellen, erläutert Gerd Friedrich von der Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) in Bonn. Erschwert werde der Versuch, aussagekräftige Ergebnisse zu finden, weil sich das Schlafverhalten von Mensch zu Mensch stark unterscheide.
Dem BfS zufolge gilt daher nach wie vor, dass es nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unterhalb der Grenzwerte keine Gesundheitsgefährdung durch den Mobilfunk gibt. Allerdings raten die Experten grundsätzlich zur Vorsorge: Verbraucher sollten die Strahlung reduzieren, der sie im Alltag ausgesetzt wird. Dazu gehöre es, strahlungsarme Handys zu verwenden und nicht bei schlechtem Empfang zu telefonieren. Soweit möglich, sollte zudem auf ein Festnetztelefon zurückgegriffen werden.
Das BfS organisiert mit dem Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm eine Untersuchungsreihe, zu der auch Studien zum Schlafverhalten zählen. Dabei würden auch die unterschiedlichen Ergebnisse zusammengeführt und aufgrund der neuesten Erkenntnisse ausgewertet, so der BfS-Sprecher. Die Ergebnisse dieses Programms werden voraussichtlich im Sommer dieses Jahres vorliegen.
Quelle: ntv.de