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"Ruhe in Frieden" "Kepler" verglüht im All

"Johannes Kepler" verabschiedet sich über dem Südpazifik.

"Johannes Kepler" verabschiedet sich über dem Südpazifik.

(Foto: dpa)

"Johannes Kepler" hat seine Mission erfüllt. Nach knapp vier Monaten an der ISS wird der europäische Raumtransporter zum Verglühen gebracht. Mit spektakulären Leuchterscheinungen verabschiedet er sich.

Die Reise des europäischen Raumtransporters "Johannes Kepler" ist endgültig zu Ende: Nach knapp vier Monaten an der Internationalen Raumstation ISS wurde das unbemannte Versorgungsschiff kontrolliert zum Absturz gebracht. Wie geplant tauchte der in Bremen gebaute Frachter in die Erdatmosphäre und verglühte fast vollständig. Lediglich besonders hitzebeständige Teile wie die Haupttriebwerke stürzten um 23 Uhr MESZ rund 2500 Kilometer östlich von Neuseeland in den Südpazifik. "Rest in Peace" (Ruhe in Frieden), kommentierten Mitarbeiter der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA in ihrem Blog im Internet.

Kepler dockte am 23. Februar 2011 an der ISS an.

Kepler dockte am 23. Februar 2011 an der ISS an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der europäische Raumtransporter vom Typ ATV war Mitte Februar mit einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou ins All geflogen. Voll automatisch dockte der Frachter anschließend an der Internationalen Raumstation ISS an. Insgesamt brachte er mehr als sieben Tonnen Lebensmittel, Ausrüstung und Forschungsinstrumente ins All.

Am Ende der rund 450 Millionen Euro teuren Mission wurde aus dem Frachter ein Müllschlucker: Die ISS-Besatzung belud das zehn Meter lange Raumschiff vor dem kontrollierten Absturz mit Abfällen. Nach Angaben der ESA waren jedoch keinerlei gefährliche Materialien an Bord. Ein Flugdatenschreiber zeichnete Informationen über die letzten Minuten des Frachters auf und sendete sie vor dem Sturz in den Pazifik per Satellitenverbindung an die ESA-Experten. Die Daten sollen helfen noch besser vorherzusagen, was mit einem Raumschiff beim Wiedereintritt in die Atmosphäre geschieht.

Der nächste europäische Raumtransporter "Edoardo Amaldi" soll im August über den Atlantik zum Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana gebracht werden und Anfang 2012 zur ISS starten.

Quelle: ntv.de, dpa

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