Wissen

Weltgrößte Digitalkameras Killerasteroiden im Visier

Die größten Digitalkameras der Welt fotografieren künftig das Weltall auf der Suche nach möglichen Killerasteroiden. Das berichten Astronomen des Pan STARRS 1 Teleskops auf der Insel Maui (Hawaii). Jede der vier Kameras hat 1,4 Milliarden Pixel. (Zum Vergleich: Die derzeit höchstauflösende digitale Spiegelreflexkamera bringt es auf 21 Millionen Pixel. Das ist 67 Mal weniger.)

Der Riesen-Chip in den Teleskopen liefert auf einen Schlag eine Datei von 38 000 mal 38 000 Pixeln. Die Kameras legen damit einen riesigen Katalog aller Himmelsobjekte an. Die Geräte nehmen Helligkeiten wahr, die zehn Millionen Mal unter der Sehschwelle des Menschen liegen, erklärte der Astronom John Tonry, der die Konstruktion der Bilderfänger leitete.

40 Zentimeter Chipdurchmesser

Jeder Fleck des Himmels, der von Hawaii aus zu sehen ist, wird damit künftig mindestens einmal in der Woche fotografiert. Durch den Vergleich der vielen Aufnahmen durch schnelle Computer verraten sich alle Objekte, die sich bewegen – etwa auf die Erde zurasende Asteroiden. Fernziel der Astronomen ist der bislang umfassendste Katalog aller Himmelsobjekte. Jede der vier Bildflächen hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern und ist aus 60 identischen Chips zusammengefügt. Um die erwarteten Datenmengen – mehrere tausend Gigabyte pro Nacht – überhaupt handhaben zu können, hat das Team neue Wege gefunden, um nur die relevanten Informationen zu speichern. Jeder Schuss einer Kamera liefert allein zwei Gigabyte.

Frühere Technik: der Blinkkomparator

Astronomen haben sich seit der Frühzeit des Mediums mit der Fotografie beschäftigt. Seinerzeit musterten sie dafür über Stunden belichtete Glasplatten-Negative durch. Um etwa in einem bestimmten Himmelsausschnitt Novae und Supernovae oder sich bewegende Objekte wie Planeten, Kometen oder Asteroiden zu entdecken, wurden zwei solche Platten, die in zeitlichem Abstand aufgenommen wurden, in einem sogenannten Blinkkomparator schnell abwechselnd durch ein Okular beobachtet. Alle Unterschiede auf den beiden Platten machten sich dabei blinkend bemerkbar. Um die Fotoplatten für die Astrofotografie so empfindlich wie möglich zu machen, wurden sie vor ihrem Einsatz mit allerlei chemischen Tricks hypersensibilisert. Bis heute gibt es umfangreiche Archive mit den so entstandenen Filmen und Platten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen