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Psychisch kranke Eltern Kinder brauchen früh Hilfe

Kinder von psychisch Kranken sind stärker als andere Menschen gefährdet, ebenfalls zu erkranken. Neben genetischen Faktoren sind es auch die erhöhten psychosozialen Belastungen in solchen Familien, die das Risiko einer psychischen Erkrankung für die Kinder erhöhen.

Belastend für den Nachwuchs seien etwa Armut, Diskriminierung und das Fehlen von Bezugspersonen, sagt Christa Schaff vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP) im baden-württembergischen Weil. Daher sei es wichtig, die seelische Gesundheit dieser Kinder frühzeitig zu unterstützen.

Behandlung der Eltern als Basis

Grundlage ist dabei die effektive Behandlung der Eltern. Außerdem sollte innerhalb der Familie offen mit der Erkrankung umgegangen werden. Denn Kinder glaubten häufig, an den psychischen Problemen der Eltern schuld zu sein, erläutert Schaff. Sie trauten sich nicht oder hätten auch nicht die Gelegenheit, mit anderen über die Familienprobleme zu sprechen. Psychotherapeutische Hilfe oder Gesprächsgruppen für Kinder psychisch kranker Eltern böten die Möglichkeit, auf die Situation der Familie und die spezifische Erkrankung der Eltern einzugehen.

Wie groß die Gefahr ist, dass ein Kind psychisch krank wird, hängt von der Art und dem Schweregrad der elterlichen Erkrankung ab. Auch das Alter, in dem Vater oder Mutter erkrankt sind, spielt eine Rolle: "Wenn die Eltern beispielsweise an einer schweren Depression leiden, ist die Wahrscheinlichkeit für eine psychische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter um das Vierfache erhöht", sagt Schaff. Durch Vorbeugung könne das Risiko deutlich verringert werden.

Quelle: ntv.de

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