Nach eigenen Angaben Kinder sind glücklich
15.11.2007, 15:15 UhrDie meisten Kinder in Deutschland bezeichnen sich als "glücklich". Das ist das Ergebnis einer Studie über das Kinderglück, deren Ergebnisse bei einer ZDF-Fachtagung in Mainz präsentiert wurden. Unter dem Titel "Was macht Kinder glücklich und was können wir dafür tun?" hatten der Glücksforscher Anton Bucher von der Universität Salzburg und die ZDF-Medienforschung untersucht, wie und wann Kinder in Deutschland glücklich sind. Mehr als 80 Prozent der 1.200 Befragten im Alter zwischen 6 und 13 Jahren hatten angegeben, "total glücklich" oder "glücklich" zu sein.
Auf die Stimmung drücken nach den Ergebnissen der Studie am ehesten die Hausaufgaben, aber auch ein sehr geringes Einkommen der Eltern. Wichtig für das Kinderglück seien vor allem genug Freizeit und Freunde. "Ein durch Liebe, Anerkennung und Unterstützung geprägtes familiäres Klima sowie gemeinsame Unternehmungen von Eltern und Kindern" machten Kinder glücklich, ergab die Studie. Mit zunehmendem Alter allerdings lasse diese Orientierung an der Familie nach. Auch das generelle Glücksempfinden sei bei älteren Kindern weniger stark. Während 57 Prozent der befragten Sechsjährigen angaben, "total glücklich" zu sein, sank dieser Anteil bei den 13- Jährigen auf 25 Prozent.
Jungen und Mädchen sind der Studie zufolge gleichermaßen glücklich. Auch sei es für das Kinderglück unerheblich, ob die Sprösslinge in der Stadt oder auf dem Land, in Ost- oder Westdeutschland lebten. Die Befragung konnte ebenfalls das gängige Vorurteil, Einzelkinder seien unglücklicher als Kinder mit Geschwistern, widerlegen. "Zwar wünscht sich rund ein Drittel einen Bruder oder eine Schwester, im Glücksempfinden unterscheiden sich diese Kinder aber nicht von ihren Altersgenossen", heißt es.
"Glückskiller" seien dagegen Armut, aber auch zu viele Hausaufgaben. "Hausaufgaben sind neben Zimmeraufräumen die häufigste Ursache für Konflikte mit den Eltern", sagt Bucher. Wer aktiv am Schulunterricht teilnehme und leicht lerne, der erlebe aber auch Schulunterricht als glückliche Zeit. Der Glücksforscher sieht vor allem solche Schulen, in denen "Kreatives und Soziales möglich ist", als förderlich für Kindheitsglück.
Quelle: ntv.de