Wissen

Bei Schizophrenie Kinderhirn wächst langsamer

Das Gehirn von Kindern mit Schizophrenie wächst langsamer als das gesunder Jungen und Mädchen. Betroffen sei – anders als bisher angenommen – auch die sogenannte weiße Substanz aus den Leitungsbahnen zwischen den Zellen im Gehirn, schreiben US-Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS", Bd. 105, Nr. 41). Schizophrenie bei Kindern ist selten, nimmt aber
meist einen schwereren Verlauf als bei Erwachsenen.

Die Wissenschaftler um Nitin Gogtay vom National Institute of Mental Health in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) verglichen mit Hilfe der
Magnetresonanztomographie (MRT) über fünf Jahre hinweg das Hirnwachstum von Kindern mit und ohne Schizophrenie. Die 24 Mädchen und Jungen waren zum Beginn der Untersuchung 14 Jahre alt.

Die überwiegend aus leitenden Nervenfasern bestehende weiße Substanz nahm bei den erkrankten Kindern deutlich langsamer zu. Bei gesunden Kindern wuchs sie jährlich um bis zu 2,6 Prozent, bei schizophrenen dagegen nur in der linken Hirnhälfte um maximal 1,3 Prozent, schreiben die Forscher. Neurologen hatten zuvor angenommen, die bei Schizophrenie typische Schrumpfung der grauen Substanz – dem Bereich der Nervenzellkörper – sei auf ein überbordendes Wachstum der weißen Substanz zurückzuführen. Dies sei offensichtlich nicht der Fall, schreiben die Forscher.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen