Beginn der Bildung Kindliches Gekritzel
22.01.2008, 11:58 UhrSchon hinter gekritzelten Zeichnungen stecken differenzierte Erfahrungen von Kindern. Das Zeichnen sei neben dem Sprechen ein Weg, diese frühen Erfahrungen auszudrücken, erläutert Antje Steudel, Diplom-Pädagogin an der Universität Köln, auf dem Portal "Wissen & Wachsen".
Die Hand sei das früheste Ausdrucksmittel des Kindes. Mit ihr nimmt es Farbe auf und hinterlässt auf einem Untergrund eine Spur. Das Kind sei davon fasziniert, da es entdeckt, dass die Spuren von ihm stammen und - im Gegensatz zu Lauten - überdauern. Diese Spur ebne dem späteren Schreiben den Weg, heißt es auf dem Portal, das vom Bundesfamilienministerium betrieben wird.
Etwa ab Mitte des zweiten Lebensjahres gebe das Kind dem Dargestellten eine Bedeutung, allerdings sei diese noch instabil. Was zunächst ein Haus war, ist plötzlich ein Auto und dann ein Nikolaus. Das zeichnerische Ausdrücken seiner Erfahrungen kann dem Kind helfen, seine Wahrnehmungen zu ordnen. Indem es sie darstellt, bringt es sie in eine bestimmte Ordnung. Solche Ordnungen seien der Beginn von Bildung, erklärt Steudel.
Quelle: ntv.de