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Großes Glück für Kosmonauten Knapp dem Tod entgangen

Die am Samstag in der kasachischen Steppe gelandeten Raumfahrer sind nach Expertenansicht beim Erdeintritt nur knapp dem Tod entkommen. "Dass alle heil und ganz blieben, ist ein großes Glück", zitierte die Agentur Interfax einen namentlich nicht genannten Raumfahrt-Spezialisten. Das Leben des Kosmonauten Juri Malentschenko (46), der US-Astronautin Peggy Whitson (48) und der südkoreanischen Forscherin Yi So Yeon (29) sei "auf Messers Schneide" gewesen.

Die Sojus-Kapsel sei nicht, wie geplant, mit dem Hitzeschild zuerst, sondern mit der "Luke voran" in die Erdatmosphäre eingetreten. Sie war in der Steppe weitab von dem geplanten Ziel gelandet. Die drei Insassen überlebten ohne schwere Verletzungen.

Durch die große Reibungshitze seien Teile der Luke an der Kapsel verbrannt, die Antenne sei zerstört worden, so dass der Apparat seine Verbindung zur Erdstation verlor, hieß es. Zudem sei ein Teil des Druckventils durch das Feuer geschmolzen. "Wäre der Teil der Kapsel mit den Bremsfallschirmen auch in Mitleidenschaft gezogen worden, hätte die Besatzung nicht überlebt", sagte der Experte.

Die Sojus-Crew hatte kurzzeitig eine bis zu neunfache Erdbeschleunigung aushalten müssen, was für den Organismus eine extreme Belastung bedeutet. Nach der Bruchlandung am Samstag leiteten Ermittler eine Untersuchung ein und betonten zugleich, die Crew treffe keine Schuld. Am Montag hatten die Behörden einen Computerfehler als Ursache erwogen.

Südkoreas erste Frau im All hatte große Angst, als sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre die durch die enorme Reibungshitze erzeugten Flammen sah. "Erst dachte ich, wir verbrennen. Doch als die anderen ruhigblieben, habe ich so getan, als sei auch bei mir alles in Ordnung", hatte Yi So Yeon berichtet. Beim Auffinden der Kapsel half laut russischen Medienberichten vom Dienstag vor allem amerikanische Militärtechnik mit ausgereiften Sensoren.

Quelle: ntv.de

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