Wissen

Einfache Hilfe bei Vergiftung Knoblauch gegen Arsen

Mit viel Knoblauch im Essen lassen sich Arsenvergiftungen mildern. Dies hätten Versuche mit Ratten gezeigt, berichten Forscher um Keya Chaudhuri vom Indischen Institut für Chemische Biologie in Kalkutta im Fachmagazin „Food and Chemical Toxicology“. Knoblauch biete möglicherweise eine einfache Abhilfe für Millionen Inder und Bangladescher, die ihr Trinkwasser aus Brunnen schöpfen müssen, die mit Arsen aus tiefen Bodenschichten kontaminiert sind. Auch der britische „New Scientist“ berichtet über die Ergebnisse.

Die Wissenschaftler hatten Ratten mit Arsen versetztes Wasser zu trinken gegeben. Die Konzentrationen entsprachen denen im Grundwasser von Bangladesch und im indischen Bundesstaat Westbengalen. Ein Teil der Ratten bekam neben dem herkömmlichen Futter Knoblauch-Extrakt zu fressen. Im Blut und in der Leber dieser Tiere reicherte sich 40 Prozent weniger Arsen an. Über den Urin schieden sie 45 Prozent mehr des Giftes aus als Tiere ohne Knoblauch (Allium sativum) im Futter.

Bestimmte Schwefelverbindungen im Knoblauch entfernten eingelagertes Arsen aus dem Zellgewebe und dem Blut, schreiben die Forscher. Sie raten den Einwohnern mit dem Gift verseuchter Regionen, ein bis drei Knoblauchzehen täglich zu essen. Weltweit trinken mehr als 100 Millionen Menschen mit Arsen belastetes Grundwasser – besonders in Indien, Bangladesch und Thailand, wo im vergangenen Jahrhundert mit internationaler Hilfe tausende Brunnen gebohrt wurden.

Arsen kommt fast überall im Boden in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Jahrhundertelang wurden arsenhaltige Mineralien als Heilmittel gegen etliche Krankheiten eingesetzt, bis immer mehr Details zu den toxischen Wirkungen der Substanz bekannt wurden. Über die Nahrung oder das Trinkwasser aufgenommene, lösliche Arsenverbindungen werden in den Organen, Haaren und Knochen eingelagert. Sie sind toxisch, weil sie Zellprozesse wie die DNA-Reparatur, den Energiestoffwechsel und die Weiterleitung von Stoffen und Signalen stören. Die chronische Belastung mit Arsen kann Haut- und Blutkrankheiten und bösartige Tumore verursachen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen