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In 3,5 Milliarden Jahren Kollidieren Erde und Venus?

Ob unser Sonnensystem tatsächlich die geschätzte Lebenszeit der Sonne von weiteren fünf Milliarden Jahren übersteht, ist nach einer neuen Studie keineswegs gewiss.

Ob unser Sonnensystem tatsächlich die geschätzte Lebenszeit der Sonne von weiteren fünf Milliarden Jahren übersteht, ist nach einer neuen Studie keineswegs gewiss. Der Astronom Jacques Laskar vom Pariser Weltraum-Observatorium wagt in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" eine Prognose weit über den bislang überschaubaren Zeitraum von einigen zehn Millionen Jahren hinaus und entwickelt dabei Untergangsszenarien. So könnte eine gewisse Chaos-stiftende Kraft im All die auf ihren jeweiligen Umlaufbahnen kreisenden Planeten Merkur, Venus, Mars und Erde gleichsam aus dem Rhythmus bringen. Am gefährlichsten ist dabei offenbar der kleine Merkur, der wegen seiner geringen Masse am leichtesten aus der Bahn geraten kann.

Eine Chaos-stiftende Kraft könnte Merkur, Venus, Mars und Erde aus dem Rhythmus bringen.

Eine Chaos-stiftende Kraft könnte Merkur, Venus, Mars und Erde aus dem Rhythmus bringen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Anders als in bisherigen Modellen berücksichtigten die Pariser Forscher in ihren Szenarien nach eigenen Angaben die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein. Sie fütterten leistungsstarke Rechner mit etlichen destabilisierenden Faktoren und fanden heraus, dass dies über längere Zeiträume gewaltige Auswirkung auf die Umlaufbahnen der Planeten haben könnte. Eine Modellrechnung etwa sagt in 3,5 Milliarden Jahren eine Kollision der Erde mit Mars oder Venus voraus - mit den zu erwartenden fatalen Auswirkungen für das Leben auf unserem blauen Planeten, falls bis dahin überhaupt noch welches übrig ist. Insgesamt spielten die Astromomen 2501 verschiedene Szenarien durch, die in immerhin 25 Fällen zu einem Kollaps unseres Sonnensystems führten.

Allerdings muss es nicht so früh so schlimm kommen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent sollte die Sonne wie bisher errechnet weitere fünf Milliarden Jahre vor sich hinstrahlen, um sich dann, wenn sie ihren Brennstoff fast verbraucht hat, zu einem so genannten Roten Riesen aufzublähen und dabei erst den ihr am nächsten gelegenen Planeten Merkur, dann Venus, Mars und die Erde zu verschlingen.

Quelle: ntv.de, AFP

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