Schwerster Riesenkalmar Fischer finden "perfekten" Koloss-Kalmar
28.09.2022, 12:27 Uhr (aktualisiert)
Mit rund 500 Kilogramm ist das von der "San Aspiring"-Crew gefundene Weibchen der wohl bisher schwerste untersuchte Riesenkalmar.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die Crew eine Fischerbootes findet im antarktischen Meer einen Koloss-Kalmar, welcher der wohl bisher schwerste seiner Art ist. Nun begutachten neuseeländische Forscher das Tier öffentlich und sind verzückt über den "perfekten" Zustand des Fundes.
Neuseeländische Wissenschaftler haben eine der seltenen Gelegenheiten genutzt, einen gefangenen Koloss-Kalmar (auch Mesonychoteuthis hamiltoni genannt) zu untersuchen. Der in den Gewässern der Antarktis ins Netz gegangene zehnarmige Tintenfisch ist mit einem Gewicht von rund 500 Kilogramm das schwerste bisher gefundene seiner Art, wie Kat Bolstad von der Auckland University of Technology gegenüber der britischen Zeitung "The Telegraph" sagte.
"Es handelt sich bei dem Fund im Grunde um ein vollständig erhaltenes Tier, was eine beinahe unvergleichbare Gelegenheit für uns bedeutet", so Bolstad. Angeblich handelt es sich bei dem von der Schwanz- bis zur Fangarmspitze über vier Meter messenden Weibchen erst um das zweite gefundene Exemplar der Tiefsee-Spezies, das überdies noch Eier in seinem Leib trug. "Das ist der mit Abstand am besten erhaltene Koloss-Kalmar, den ich je zu Gesicht bekommen habe", erklärte die Wissenschaftlerin.
Koloss-Kalmar mit 35 Zentimetern Durchmesser
"Es hat zwei perfekte erhaltene Augen", sagte Bolstad. Die Sehorgane des in großer Meerestiefe lebenden Kalmars sind mit rund 35 Zentimetern Durchmesser extrem groß und hoch entwickelt. Laut Bolstad sei es sehr selten, dass die Augen überhaupt einigermaßen erhalten seien. Da die Tiere aus der Tiefsee zumeist nur tot an den Strand gespült gefunden werden, sind ihre Kadaver oft in einem sehr mitgenommen Zustand.
Die sehr seltenen Tiere verfügen über drei Herzen und acht je gut einen Meter lange Fangarme. Zusätzlich besitzen Koloss-Kalmare noch zwei besonders lange Tentakeln, die jedoch auch bei dem nun gefundenen Weibchen nicht mehr vollständig erhalten waren. Durch diese könnte die Gesamtkörperlänge womöglich noch auf das Doppelte steigen.
Seitdem das Tier im antarktischen Rossmeer von der Crew des Fischerbootes "San Aspiring" beim Fang von Antartkis-Dorsch in einer Tiefe von rund 1500 Metern im Netz landete, lag es rund acht Monate tiefgefroren in einem Museum im neuseeländischen Wellington. "Als wir ihn fanden, war der Kalmar gerade noch am Leben und klammerte sich an den Fisch, wie ein gigantischer Klumpen im Wasser. Die Tiere sind riesengroß und ihr Mantel ist mit Wasser gefüllt. Das ist ein ziemlich beeindruckender Anblick", sagte Kapitän John Bennett.
Zweiter Riesenkalmar-Fang innerhalb von sieben Jahren
Der Koloss-Kalmar ist nach einem Fund 2007 bereits der zweite Riesenkalmar, der von der San Aspiring-Crew gefunden wurde. Ersterer ist heute in einem Museum ausgestellt. Auch der 2014 gefundene Kalmar soll später in einem Museum für die Öffentlichkeit ausgestellt werden. Zuvor wollen ihn die Forscher noch weiter untersuchen und Proben entnehmen. Eine Übertragung der Untersuchung des Koloss-Kalmars erhielt bei Youtube binnen kürzester Zeit beinahe eine halbe Million Klicks.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 17. September 2014 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, bwe