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Deutschland investiert am meisten Krebs kostet Milliarden

Eine Strahlentherapie gehört für viele Krebspatienten zum Behandlungsplan.

Eine Strahlentherapie gehört für viele Krebspatienten zum Behandlungsplan.

(Foto: dpa)

Krebs verursacht europaweit jedes Jahr 120 Milliarden Euro an Kosten. Nur ein Drittel beläuft sich auf die tatsächliche Behandlung. Deutschland gibt am meisten für die Krankheit aus.

Die Bekämpfung von Krebs kostet europaweit jedes Jahr rund 120 Milliarden Euro. Rein medizinische Ausgaben verursachen nur etwa ein Drittel der Gesamtkosten, der Rest verteilt sich auf volkswirtschaftliche Folgen. Das zeigt eine neue Studie, die beim Europäischen Krebskongress am Freitag in Wien vorgestellt worden ist. Im Vergleich zu Deutschland gibt demnach kein anderes Land so viel Geld für die Pro-Kopf-Behandlung aus.

Von den Gesamtkosten von rund 120 Milliarden Euro belaufen sich die Behandlungskosten auf 36 Prozent, wie es in einer Mitteilung hieß. Damit sind mehr als 85 Millionen von Patienten verbrachte Tage in Krankenhäuser miteinbezogen. Einkommensausfälle wegen vorzeitiger Sterblichkeit belaufen sich ebenfalls auf 36 Prozent, während Gehaltsverlust durch Krankheit 8 Prozent der Kosten verursacht. Der Rest summiert sich mit 20 Prozent auf unbezahlte Pflege.

"Enorme ökonomische Belastung"

"Krebs stellt eine enorme ökonomische Belastung nicht nur für die Gesundheitssysteme dar, sondern auch für andere Bereiche einer Volkswirtschaft", sagte Studienleiter Ramon Luengo-Fernandez vom Zentrum für Gesundheitsökonomie der Universität Oxford.

Die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben zur Bekämpfung der Krankheit innerhalb der EU-Länder verzeichnet den Angaben zufolge Deutschland. Mit durchschnittlich 165 Euro pro Person (erkrankt oder nicht erkrankt) gibt die Bundesrepublik fast fünfmal so viel aus wie Litauen mit 32 Euro. Die Studie zeigte, dass Staaten in Nord- und Mitteleuropa tendenziell viel mehr für die Krebs-Behandlung ausgeben.

Quelle: ntv.de, dpa

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